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SSV Reutlingen auf der Suche nach der Balance

Die Reutlinger Oberliga-Fußballer geben am Samstag, 29. März (15.30 Uhr), ihre Visitenkarte bei der Überraschungs-Mannschaft SV Oberachern ab.

Szene aus dem Vorrundenspiel: Luca Plattenhardt (links) setzt sich gegen Kevin Gießler (Mitte) und Nico Huber durch.
Szene aus dem Vorrundenspiel: Luca Plattenhardt (links) setzt sich gegen Kevin Gießler (Mitte) und Nico Huber durch. Foto: Joachim Baur
Szene aus dem Vorrundenspiel: Luca Plattenhardt (links) setzt sich gegen Kevin Gießler (Mitte) und Nico Huber durch.
Foto: Joachim Baur

REUTLINGEN. Acht Siege, acht Unentschieden, acht Niederlagen - mehr Ausgeglichenheit geht nicht. Mit dieser Zwischenbilanz im Gepäck reist der Fußball-Oberligist SSV Reutlingen am Samstag in den Ortenau-Kreis, wo er ab 15.30 Uhr seine Visitenkarte beim SV Oberachern abgibt. »Oberachern ist richtig gut drauf. Das ist eine Einheit auf dem Platz, die einen intensiven Fußball spielt und nicht viele Chancen für ein Tor benötigt«, hat Reutlingens Trainer Alexander Strehmel bei seinen Video-Studien erkannt. Im nächsten Atemzug fügt er aber selbstbewusst hinzu: »Oberachern muss uns erst mal schlagen.« Fakt ist: Der SV Oberachern gilt als die Überraschungs-Mannschaft im baden-württembergischen Oberhaus, rangiert auf Position fünf und ist seit fünf Spielen ungeschlagen.

»Oberachern spielt einen intensiven Fußball und benötigt nicht viele Chancen für ein Tor«

Der SSV ist mittlerweile auch schon wieder drei Partien ungeschlagen und hat dabei sieben Punkte eingesammelt. Zuletzt gab's ein 1:1 gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen. »Ich bin überzeugt davon, dass wir zwei Punkte mehr auf dem Konto hätten, wenn Leander hätte durchspielen können«, betont Strehmel. Ob's stimmt, ist hypothetisch. Es war allerdings in der Tat auffallend, dass nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Leander Vochatzer in der 33. Minute ein Bruch im Reutlinger Spiel war. Ob der umtriebige, zweikampfstarke, torgefährliche und ballsichere Vochatzer (Rückenprobleme) in Oberachern wieder in die Startformation rücken wird, ist fraglich.

Gegen Bietigheim-Bissingen zeigte sich auch, dass der SSV trotz der ordentlichen Punktausbeute in diesem Jahr noch auf der Suche nach der Balance ist. Wenn einige Schlüsselpositionen nicht optimal besetzt sind, fehlt die Ruhe und Souveränität. In der Vierer-Abwehrkette wurde Jonas Vogler vermisst, der an der Seite von Jungtalent Sladan Puseljic ein eingespieltes Innenverteidiger-Duo bildet. Yannick Toth schlüpfte in die Vogler-Rolle, machte seine Sache ordentlich, hilft dem Team aber in seiner Paraderolle als Sechser wesentlich mehr. Gegen Bissingen wäre nach dem Seitenwechsel im zentralen Mittelfeld ein Toth Gold wert gewesen. Ein Toth, der über eine enorme Ballsicherheit und Übersicht verfügt. Und ein Ruhepol ist. Gegen Bissingen wirkten nach der Pause viele SSV-Aktionen hektisch und phasenweise auch kopflos.

»Ich bin mit Christian Grießer immer im Austausch. Wir gehen ehrlich miteinander um«

In puncto Aufstellung muss Strehmel abwarten. Abwarten, ob Vochatzer und Vogler einsatzfähig sind. Nicht mit von der Partie sind Tobias Dierberger (Zerrung am hinteren Oberschenkel) und Jannis Röhm (Sprunggelenk). Möglicherweise rückt US-Boy Tanner Hodgson erstmals in das 18er-Aufgebot. Der Angreifer habe »gut trainiert«, so Strehmel, und könnte den Kaderplatz von Dierberger einnehmen.

Im Umfeld des SSV häufen sich die Fragen, wann und ob der Vertrag von Strehmel verlängert wird. »Wir reden demnächst«, sagt der seit dem 14. Oktober vergangenen Jahres auf der Kommandobrücke stehende Ex-Bundesliga-Profi. Er sei mit dem Sportlichen Leiter Christian Grießer »immer im Austausch. Wir gehen ehrlich miteinander um«. Strehmel betont auch, dass ihm die Arbeit beim Kreuzeiche-Club viel Spaß bereite. Und da auch seine Bilanz - in zwölf Spielen gab es fünf Siege, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen - ansehnlich ist, steht einer Vertragsverlängerung nichts im Weg. (GEA)