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Reutlinger Pokal-Duell: SSV gewinnt 7:0 gegen Croatia

Über den 7:0-Erfolg im WFV-Pokal gegen Croatia kann sich beim Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen niemand freuen. Die Verletzung eines Leistungsträgers überschattet den Abend. Die ersten Prognosen verheißen nichts Gutes.

Doppeltorschütze Tobias Dierberger (links) lässt sich von Croatias Ruben Nyanga nicht stoppen.
Doppeltorschütze Tobias Dierberger (links) lässt sich von Croatias Ruben Nyanga nicht stoppen. Foto: Jo Baur
Doppeltorschütze Tobias Dierberger (links) lässt sich von Croatias Ruben Nyanga nicht stoppen.
Foto: Jo Baur

REUTLINGEN. Der Jubel nach dem 7:0 (1:0)-Erfolg fiel verhalten aus. Freuen wollte sich beim SSV Reutlingen wirklich niemand, obwohl die Mannschaft dem Stadtrivalen Croatia in der dritten WFV-Pokalrunde Treffer im Minutentakt einschenkte. Was den Tag überschattete: In der 30. Minute musste Leistungsträger Tim Wöhrle verletzt vom Platz.

Während Stammkeeper Marcel Binanzer, der auf der Bank Platz nahm, den Innenverteidiger stützte und vom Feld in die Kabine brachte, schlug Trainer Philipp Reitter die Hände hinter dem Kopf zusammen. Der Kommandogeber ahnte nichts Gutes und sollte sich später bestätigt sehen. »Für mich war das Spiel ab diesem Moment vorbei«, berichtete er. Gleiches galt für den rot-gesperrten Jonas Vogler, der das Match am Mittwochabend in den Katakomben bei Wöhrle verbrachte und erzählte: »Es sieht nicht gut aus.« »Wahrscheinlich ist es eine Verletzung am Kreuzband«, mutmaßte Reitter, der sich um seinen nächsten »Schlüsselspieler« sorgt. Die Personaldecke ist beim Fußball-Oberligisten ohnehin schon angespannt. Vor allem in der Innenverteidigung, in der der defensive Mittelfeldspieler Wöhrle auch gegen den Landesligisten Croatia Reutlingen aushelfen sollte.

Dierberger und Breuninger treffen doppelt

Trotz der negativen Nachricht hatte der Abend für die rund 750 Zuschauer im Dietwegstadion einiges zu bieten: Nämlich Tore des SSV. Zwar nicht viele in Halbzeit eins, denn da war es dem A-Jugendlichen Johannes Wally vorbehalten zu treffen. Als Jonas Meiser allerdings in der 59. Minute gegen den müden und ersatzgeschwächten Landesligisten erhöhte, war das Match gelaufen. Tobias Dierberger und Daniel Breuninger tankten jeweils mit zwei Treffern Selbstvertrauen. Riccardo Gorgoglione verwandelte einen Strafstoß, den ebenfalls Dierberger herausgeholt hatte.

Sportliche sah Trainer Reitter Licht und Schatten. Groß war die Freude für den eingesprungenen Wally und sein Tor. Positiv war auch das dominante Spiel mit dem Ball, für das der sichere und passstarke Wöhrle eigentlich eine wichtige Komponente ist. Weniger angetan war der SSV-Coach von der Performance in den ersten 45 Minuten, in denen sich seine Elf gegen tief und aufopferungsvoll verteidigende Gastgeber kaum Chancen erarbeitete. Reitter betonte: »Man hat gemerkt, dass es uns schwergefallen ist, uns nach der Verletzung auf das Spiel zu konzentrieren. Am Ende bin ich froh, dass wir die Begegnung konsequent mit ein paar Toren versehen haben.«

Lichtblick Puseljic

Der eigentliche Plan, mit möglichst wenig Kraftverlust und allen Mannen durch die englische Woche zu kommen, scheiterte. Für die anstehende Oberliga-Partie gegen den FSV Hollenbach am Samstag (15.30 Uhr) muss sich der 40-Jährige eine neue Idee für die gehandicapte Innenverteidigung ausdenken. Denn auch Stammkraft Vogler wird wohl noch weiter zuschauen. Ein Lichtblick: Der zurzeit letzte nominelle Mann auf dieser Position, Sladan Puseljic, empfahl sich mit einer ordentlichen Leistung. (GEA)