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Reutlingen vs. Ulm: Eiberger erinnert sich an Derby-Highlights

Vier Derbys zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm sind Pierre Eiberger, dem Kapitän der Reutlinger Oberliga-Fußballer, besonders im Gedächtnis geblieben. Etwa ein Platzsturm oder ein Angriff auf den Mannschaftsbus.

Szene vom letzten Aufeinandertreffen zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm 1846: Der Reutlinger Pierre Eiberger (links) im
Szene vom letzten Aufeinandertreffen zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm 1846: Der Reutlinger Pierre Eiberger (links) im Duell mit Felix Hörger. FOTO: BAUR
Szene vom letzten Aufeinandertreffen zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm 1846: Der Reutlinger Pierre Eiberger (links) im Duell mit Felix Hörger. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. SSV Reutlingen gegen SSV Ulm, diese Spiele sind immer ein Highlight für Fußballfans und Spieler. Die Zuschauermassen im Stadion, die beeindruckenden Choreografien der Ultra-Fans aber auch die massive Präsenz der Polizei. »Man merkt relativ schnell, was für ein besonderes Spiel das ist«, sagt der Kapitän des SSV Reutlingen, Pierre Eiberger über das Derby. Der defensive Mittelfeldspieler der Reutlinger Oberliga-Fußballer stand bereits bei fünf Begegnungen auf dem Platz, als Fan saß er einmal auf der Tribüne. Dem GEA erzählt er, was er als aktiver Spieler aber auch als Fan beim Duell der Erzrivalen erlebt hat.

28. April 2016: SSV Ulm - SSV Reutlingen 4:1

»Ich weiß noch ganz genau, wie das gelaufen ist«, sagt Eiberger auf die Frage nach dem bisher letzten Derby. Er hatte nämlich seinen Anteil daran, dass Reutlingen nach der frühen Führung durch Marc Golinksi auf die Verliererstraße geriet. »Ich hätte das 2:0 machen müssen«, meint Eiberger, der 90 Minuten spielte. In der ersten Halbzeit sei Reutlingen vor 3.620 Zuschauern im Donaustadion noch auf Augenhöhe gewesen, musste aber kurz vor dem Pausenpfiff noch den Ausgleich hinnehmen. Dann machten die Ulmer, die am Ende dieser Saison in die Regionalliga aufstiegen, kurzen Prozess mit den Gästen. »Das war natürlich besonders für unsere mitgereisten Fans richtig bitter.«

9. Mai 2015: SSV Reutlingen - SSV Ulm 1:1

Es lief die 86. Minute im Reutlinger Stadion an der Kreuzeiche, 1:1 stand auf der Anzeigetafel, als plötzlich Ulmer Fans das Tor des Gästeblocks aufbrachen und das Spielfeld stürmten. Ziel waren die Reutlinger Fans der Szene E auf der Haupttribüne. »Das ist ein richtiger Schock, wenn 70 oder 80 Mann lostürmen«, sagt Eiberger, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Platz stand. »Wir sind dann schnell hinter unser eigenes Tor geflüchtet.« Während Polizisten die Randalierer mit Schlagstöcken und Wasserwerfern zurückdrängten, wurden die Spieler von weiteren Einsatzkräften in die Kabinen eskortiert. Nach fünfminütiger Unterbrechung ging es weiter.

5. November 2011: SSV Ulm - SSV Reutlingen 0:0

Das Ausmaß der Brisanz des Derbys hat Eiberger früh am eigenen Leib erfahren. Obwohl er am Knie verletzt war, reiste er im Mannschaftsbus mit nach Ulm. »Kurz vor dem Stadion sind wir von Ulmer Fans aufgehalten worden«, erinnert sich Eiberger. »Auf einmal haben die angefangen, uns mit Sachen zu bewerfen. Ich habe nur gedacht: Was geht denn hier ab?« Der Ulmer Einschüchterungsversuch hatte jedoch nicht die erhoffte Wirkung - Im Gegenteil. »Das hat die Mannschaft richtig angespornt.« Reutlingen erkämpfte sich ein Unentschieden.

14. August 2009: SSV Reutlingen - SSV Ulm 3:1

Auch beim bisher letzten Reutlinger Sieg war Eiberger dabei - allerdings nicht als Spieler auf dem Feld sondern als Fan der Roten. Die komplette U19-Jugendmannschaft der Kreuzeiche-Kicker verfolgte das Derby auf der Tribüne. »Die Stimmung war schon richtig geil«, sagt Eiberger, »besonders nach dem Sieg«. Mehr als 5.000 Zuschauer feierten ausgelassen. An den Spielverlauf, wie Andreas Rill und Doppeltorschütze Alban Meha einen 0:1 Rückstand gedreht haben, kann sich Eiberger aber nicht mehr erinnern. »Das ist schon zu lange her«. 

24. April 2019: SSV Reutlingen - SSV Ulm

Beim Aufeinandertreffen im Pokal am kommenden Mittwoch (18 Uhr) im Kreuzeiche-Stadion hofft Eiberger, die nun schon zehn Jahre lange Durststrecke gegen Ulm zu beenden.  »Wir könnten damit bei unseren Fans wieder viel gutmachen.« Nach dem jüngsten 1:6 im Heimspiel gegen den FC Nöttingen hat das Reutlinger Team bei den SSV-Anhängern viel Kredit verspielt, den sie sich in einer bis dato guten Saison erarbeitet hatten. Vor dem Duell gegen den Regionalligisten steht am Samstag (15.30 Uhr) noch das Oberliga-Spiel beim SV Oberachern auf dem Programm. (GEA)