REUTLINGEN. Beim Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen geht am Saisonende eine Ära zu Ende: Onesi Kuengienda wird die Nullfünfer verlassen. »Der Verein hat mir mitgeteilt, dass er nicht mehr mit mir plant«, teilte der 32-Jährige dem GEA mit. Inhalte aus dem Gespräch mit den Verantwortlichen des SSV wollte er nicht preisgeben. Erst nach Saisonende wolle er mehr zu diesem Thema sagen, so der erfolgreichste SSV-Torjäger der jüngeren Vereinsgeschichte. Und wie geht es bei dem Offensivspieler weiter? Ein Club habe Interesse an einer Verpflichtung angemeldet. Um welchen Verein es sich handelt, wollte er nicht verraten. »Grundsätzlich habe ich weiter Lust, in der Oberliga zu spielen.«
Während Kuengienda geht, haben Yannick Toth und Johannes Wally neue Verträge unterschrieben. Der vor einem Jahr zum Kreuzeiche-Club gestoßene Toth bleibt mindestens zwei weitere Jahre beim SSV, Wally rückt von den Bundesliga-A-Junioren in die Erste hoch.
Viele Jahre ein Gesicht der Nullfünfer
»Onesi war über Jahre ein Gesicht der Nullfünfer - auf dem Platz wie daneben. Seine Tore, seine Präsenz in wichtigen Spielen und seine Verbundenheit zum Verein machten ihn zu einer festen Größe beim SSV«, lobt der Sportliche Leiter Christian Grießer den Angreifer, der für Kongo ein U21-Länderspiel absolviert hat. In der laufenden Saison spielte Kuengienda allerdings keine entscheidende Rolle mehr. Bislang kam er 17 Mal zum Einsatz und erzielte ein Tor. »Wir haben das im Winter offen kommuniziert, dass er weniger Spielzeit erhält«, berichtet Grießer. »In der Rückrunde hat sich Onesi super-professionell verhalten.« In den Vertragsgesprächen habe der Verein »die Karten offen und fair hingelegt«, fügt der Sportvorstand hinzu.
»Kuengienda hat 301 Pflichtspiele für den SSV absolviert und dabei 93 Tore erzielt - so viele wie kein anderer Spieler in der Vereinsgeschichte«, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Das muss an dieser Stelle zum wiederholten Mal korrigiert werden: Hermann Rudolf hat für den Kreuzeiche-Club in der Oberliga in 309 Oberliga-Begegnungen 110 Tore erzielt. Die Oberliga war zu jener Zeit (1978 bis 1994) sogar die dritthöchste Spielklasse.
Zentrale Rolle im SSV-Spiel
Mittelfeld-Stratege Toth hat seinen Vertrag bis Juni 2027 verlängert. »Yannick hat in dieser Saison eine zentrale Rolle in unserem Spiel eingenommen. Er gibt uns Struktur, denkt viele Spielsituationen mit und trifft sehr klare Entscheidungen auf dem Platz. Seine Verlängerung ist für uns ein wichtiges Zeichen für Kontinuität an entscheidender Stelle«, formuliert Grießer. Toth absolvierte bisher 32 Pflichtspiele im SSV-Trikot. Mit insgesamt 177 Oberliga-Einsätzen gehört der 27-Jährige zu den erfahrensten Spielern im Kader.
»Ich fühle mich beim SSV sehr wohl und sehe viel Potenzial in der Mannschaft und im Verein«, sagt Toth. Er freue sich auf die neue Saison und sei überzeugt, »dass wir als Team eine stärkere Rolle spielen können. Der Verein und die Fans haben es verdient, in der Tabelle weiter nach oben zu schauen«.
Auch Wally wird künftig fest zum Kader der ersten Mannschaft gehören. Der 19-Jährige war zuletzt Führungsspieler in der U19 und kam bereits auf fünf Oberliga- sowie zwei Pokaleinsätze für die Erste. Er bringt eine ausgeprägte Physis, hohe Laufbereitschaft und eine klare Haltung im Spiel mit – Eigenschaften, die ihn früh zu einer echten Option im zentralen Mittelfeld gemacht haben. »Nach acht Jahren sehr erfolgreicher Zeit in der Jugend, zuletzt in der Bundesliga beim SSV Reutlingen, brenne ich dafür, mit der ersten Mannschaft und gemeinsam mit den treuen Fans weitere Erfolge zu erzielen«, sagt Wally mit Blick auf den nächsten Schritt.
Für Grießer ist die Entscheidung, Wally mit einem Vertrag auszustatten, konsequent: »Johannes hat sich über die gesamte Saison hinweg konstant entwickelt. Er bringt körperlich vieles mit, was es für diesen Mannschaftsteil braucht.« (GEA)