REUTLINGEN. Für rund 90 Minuten müssen die Spieler des SSV Reutlingen noch einmal alles geben. Beim Oberligafünfzehnten, dem SV Fellbach, wollen die Fußballer von Trainer Alexander Strehmel an die starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und die Saison mit einem Sieg beenden. Danach soll es dann aber ab in den Urlaub gehen, wie Abwehrroutinier Jonas Vogler verriet.
»Ein paar Jungs gehen nach Malle«, sagte der 28-Jährige, der vor der Runde vom Ligakonkurrenten aus Balingen gekommen war. »Das haben wir uns durch die letzten Spiele verdient«, ergänzte er, bevor er mit einem Lächeln sagte: »Ich bin auch dabei.« Genau wie acht oder neun weitere Kicker von der Kreuzeiche.
»Ich komme ja von der alten Schule. Wir machen einen guten Laktattest. Ich brauche einen Laktattest. Ich will die Werte sehen«
Nicht dabei jedenfalls ist Coach Strehmel. "Ich bin gar nicht gefragt worden", meinte er mit gespielter Entrüstung. "Aber im Ernst, das ist auch gut so." Gegen den Mallorca-Trip seiner Spieler hat der ehemalige Profi nichts einzuwenden - warum sollte er auch. Im Prinzip ist es ja ein positives Zeichen, wenn sich die Fußballer so gut verstehen, dass sie ihren Urlaub auch noch zusammen verbringen. "Die Jungs haben sich das verdient", so Strehmel. Eines aber ist gewiss: Zu viel Party und zu wenig Training ist keine Option. Denn in absehbarer Zeit geht es ja mit dem Training weiter. Am 21. Juni will der Kommandogeber wieder starten. Mit vollem Programm. »Ich komme ja von der alten Schule. Wir machen einen guten Laktattest. Ich brauche einen Laktattest. Ich will die Werte sehen«, berichtete der 57-Jährige und lachte. "Die Mannschaft freut sich darauf glaube ich nicht so, aber sie wissen Bescheid."
Ohnehin sind Urlaub und der Ausdauer-Test aber ja noch Zukunftsmusik. Zunächst wollen die Nullfünfer die Saison vernünftig beenden. Die Formkurve zeigte zuletzt steil nach oben: Vier Siege aus fünf Partien lautet die Ausbeute. Dazu ein Unentschieden. Gegen Fellbach startet Reutlingen als Favorit und könnte sich vom zehnten noch auf einen einstelligen Tabellenplatz schieben.
»Wenn wir genau diese Leistung, diesen Ehrgeiz, diese Intensität auf den Platz bringen, dann sieht die Saison am Ende einigermaßen gut aus«
»Wenn wir genau diese Leistung, diesen Ehrgeiz, diese Intensität auf den Platz bringen, dann sieht die Saison am Ende einigermaßen gut aus«, sagte Strehmel mit Bezug auf den jüngsten 3:1-Erfolg seiner Mannschaft am Mittwoch gegen den 1. CfR Pforzheim. Dort lieferten seine Kicker nicht nur schöne Offensivkombinationen und wirkten wie befreit, sondern spielten mit dem sichergemachten Klassenverbleib im Nacken auch über 90 Minuten konstant guten Fußball, was sonst häufig nicht geglückt war.
»Wir freuen uns auf das Spiel«, betonte Strehmel. Und natürlich auf den Urlaub. Mit einem einstelligen Tabellenplatz im Rücken fühlt sich der gleich zweimal so gut an. (GEA)