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Kaum Einsätze: Was ist mit SSV Reutlingens Torjäger Onesi Kuengienda los?

Alexander Strehmel, Trainer des Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen, spricht über seine Offensivabteilung und vor welcher schwierigen Aufgabe er vor dem Duell gegen den VfR Aalen steht.

Onesi Kuengienda (links) kann bisher selten überzeugen.
Onesi Kuengienda (links) kann bisher selten überzeugen. Foto: Frank Pieth
Onesi Kuengienda (links) kann bisher selten überzeugen.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Was ist mit Onesi Kuengienda los? Diese Frage treibt Anhänger des Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen in den letzten Wochen um. Auf dem Rasen war der erfolgreichste Torschütze der jüngeren Clubgeschichte jedenfalls seit dem Amtsantritt von Trainer Alexander Strehmel kaum zu sehen – und das, obwohl dieser sich in seiner ersten Woche als Fan des kräftigen Stürmers outete.

»Er hat gut trainiert«, erzählt der 56-jährige Coach vor dem Duell gegen den Tabellenfünften VfR Aalen (Samstag, 14 Uhr). »Jetzt fragt ihr euch: Warum spielt er nie? Ganz einfach, weil andere im Training auch eine starke Leistung zeigen.« Da wäre zum Beispiel Luca Meixner, der zuletzt häufiger in der Spitze statt im Mittelfeld randurfte, trotz guter Chancen jedoch torlos blieb. Strehmel stört das nicht. Er messe seine Stürmer nicht schlicht an der Anzahl der Treffer. Den 22-Jährigen lobt er: »Was der für die Mannschaft arbeitet, Wahnsinn!«

Lob für Grauer

Und genau das könnte ein Grund sein, warum Kuengienda zuletzt hinten anstand. Ex-Profi Strehmel verlangt von seinen Mannen höchsten Einsatz, vor allem auch gegen den Ball. Reutlingens Nummer 31 fiel seit jeher eher mit Toren auf und machte damit die ein oder andere Defensivschwäche weg. Doch diese Spielzeit klappt auch das nicht. Gerade mal ein Treffer bei elf Einsätzen steht zu Buche. »Da muss mehr kommen. Oder will er seine Karriere jetzt einfach so ausklingen lassen?«, kitzelt ihn sein Coach. Zudem plagten den 31-Jährigen immer wieder kleine Wehwehchen, sodass zusätzlich ein wenig die Spritzigkeit fehlt. Unter dem Strich reicht die Form aktuell wohl einfach nicht. Der Angreifer mit der kongolesischen Staatsbürgerschaft muss sich eine neue Chance hart erarbeiten.

Gut täte dem Traditionsclub von der Kreuzeiche ein fitter Kuengienda jedenfalls. Im gegnerischen Strafraum fehlt es an körperlicher Präsenz. Eine Option könnte der aus der A-Jugend integrierte Henoch Grauer sein, von dem Strehmel schwärmt: »Er trainiert überragend. Ich will ihm eine Chance geben, sich zu zeigen.« Aber auch Außenangreifer Tobias Dierberger durfte zuletzt in der Sturmspitze ran. Er überzeugt seinen Trainer. »Mit seiner Schnelligkeit ist er eine Waffe.« Doch auch der 28-Jährige traf im Saisonverlauf nur einmal.

Vogler-Ausfall droht

Während in der Offensive die Tore fehlen, gibt es in der Abwehrkette ein ganz anderes Problem. Es fehlt an Personal. Denn der regionalliga-erfahrene Innenverteidiger Jonas Vogler, der für seinen jungen Partner Sladan Puseljic eine wichtige Stütze ist, musste am vergangenen Samstag gegen Fellbach (2:1) schon nach 22 Minuten mit Adduktoren-Problemen runter. Unter der Woche lag der 27-Jährige dann zu allem Überfluss auch noch mit einem Infekt im Bett. Die Chance auf einen Einsatz gegen Aalen ist deshalb gering. Ärgerlich, denn »er ist schon ein wichtiger Spieler. Wir haben nicht so viele Innenverteidiger«, erklärt Strehmel, der schon jetzt Gedankenspiele für den Fall der Fälle anstellt. Eine Option wäre, Führungsspieler Yannick Toth aus dem zentralen Mittelfeld nach hinten zu beordern, die Lücke vorn könnte dann der wieder fitte Cedric Guarino ausfüllen. Aber auch Marco Gaiser oder Luca Plattenhardt könnten aushelfen.

Wieder einsatzbereit dürfte Jonas Meiser gegen Aalen sein. Genau wie seine Mitspieler erwartet ihn ein kniffliges Match gegen einen unberechenbaren Gegner. »Es ist eine Mannschaft, die sehr launisch ist. Aber wenn die Aalener ins Rollen kommen, können sie jedes Team schlagen«, berichtet Strehmel. Genau das soll am Samstag aber nicht passieren. »Wir müssen geduldig bleiben, uns keine Offensivschlacht liefern.« Stattdessen lautet die Devise: abwarten, kompakt stehen und auf Umschaltmomente lauern. (GEA)