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Kann der SSV Reutlingen die übermächtigen Stuttgarter Kickers stoppen?

Abstiegsbedrohter Oberligist SSV Reutlingen erwartet heute das Überflieger-Team der Stuttgarter Kickers

Szene aus dem Vorrundenspiel, in dem der SSV bei den Kickers mit 0:5 unter die Räder kam: Der Reutlinger Luca Meixner (links) im
Szene aus dem Vorrundenspiel, in dem der SSV bei den Kickers mit 0:5 unter die Räder kam: Der Reutlinger Luca Meixner (links) im Duell mit Lukas Kiefer. FOTO: BAUR
Szene aus dem Vorrundenspiel, in dem der SSV bei den Kickers mit 0:5 unter die Räder kam: Der Reutlinger Luca Meixner (links) im Duell mit Lukas Kiefer. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. Fußballfest an der Kreuzeiche: Wenn am heutigen Samstag (15.30 Uhr) der SSV Reutlingen und die Stuttgarter Kickers aufeinandertreffen, spekulieren die abstiegsbedrohten Gastgeber mit einer Überraschung, während die Degerlocher auf die Titelfete hoffen. Mit einem Sieg würden die Kickers die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen. »Wir wollen ein gutes Spiel abliefern«, hat Reutlingens Trainer Maik Stingel auf seinen Wunschzettel geschrieben. Die Kickers seien zwar »klarer Favorit«, doch sein Team wolle »auch in diesem Spiel etwas holen«, so Stingel. »Wir brauchen noch Punkte«, fügt er hinzu. In der Tat sind die auf Position 13 rangierenden Reutlinger im Kampf gegen den Abstieg längst nicht über dem Berg.

Das Double im Visier

»Die Kickers gehören nicht in diese Spielklasse«, urteilt Stingel über den heutigen Kontrahenten. »Sie haben ein anderes Leistungslevel und andere Voraussetzungen.« Die unter Profi-Bedingungen arbeitenden Stuttgarter haben 24 ihrer 30 Begegnungen gewonnen, ein Torverhältnis von 99:14 und strotzen nur so vor Selbstvertrauen. Sogar das Double liegt in Reichweite. Am Mittwoch gewannen die Kickers im Verbandspokal-Halbfinale beim Landesligisten Türkspor Neu-Ulm mit 4:0 und treffen nun im Finale auf den Regionalliga-Club TSG Balingen. »Wir haben nicht viel zugelassen, waren effizient vor dem Tor, das war ein reifer Auftritt«, lobte ein zufriedener Trainer Mustafa Ünal seine Schützlinge.

Der SSV hat zuletzt zwar drei Mal in Folge knapp verloren – 0:1 gegen Göppingen, 3:4 in Villingen, 1:2 in Großaspach –, allerdings von Spiel zu Spiel eine leichte Steigerung hingelegt. Die Niederlage in Großaspach war definitiv unverdient und unglücklich, doch die Entstehung der Gegentreffer war einmal mehr ärgerlich. »Beim zweiten Gegentor in der Nachspielzeit war die Flanke schwer zu verteidigen, wir hätten aber davor den Ball klären müssen«, erklärt Stingel. Auch vor dem ersten Gegentor hätte in der Situation vor dem Einschuss die Szene bereinigt werden können. Das Aufrichten des Teams in dieser Trainingswoche sei ihm relativ leicht gefallen, »weil wir ein gutes Spiel gemacht haben und teilweise die bessere Mannschaft waren«, erklärt Stingel.

Am Reutlinger Kader wird sich heute nichts ändern. Marco Gaiser und Onesi Kuengienda sind weiterhin verletzt. Kuengienda sitzt möglicherweise auf der Bank, doch nach seiner Oberschenkelverletzung könnte ein Einsatz für ihn zu früh kommen. Die Rolle des Hoffnungsträgers trägt beim SSV in diesen Wochen Riccardo Gorgoglione. Der Offensivspieler hat in den zurückliegenden acht Spielen acht Mal getroffen. Eine Fortsetzung dieser imposanten Bilanz wurde Gorgoglione nicht verboten. (GEA)