REUTLINGEN. Es zählen nur noch Siege. Zwei Endspiele bleiben den Spielern des SSV Reutlingen, um den ersten Abstieg aus der Fußball-Oberliga seit 14 Jahren abzuwenden. Trotz der zuletzt negativen Tendenz (1 Punkt aus 5 Spielen) ist der Optimismus und Kampfgeist der SSV-Kicker ungebrochen. Aktuell rangiert das Team von Trainer Philipp Reitter auf dem viertletzten Platz, der den Gang in die Verbandsliga bedeuten würde.
»Wir werden die Liga halten, weil sich jeder von uns zerreißen wird und der SSV mindestens in die Oberliga gehört«, macht Riccardo Gorgoglione in einem Kurz-Video in den Sozialen Medien eine Ansage und blickt dabei entschlossen in die Kamera. Nicht weniger überzeugt ist Teamkollege Jovan Djermanovic, der im Winter zum Kreuzeiche-Club zurückkehrte, aufgrund eines Wechselfehlers aber nicht mitwirken darf. »Ich bin fest davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Ich bin mir sicher, dass wir in den letzten Spielen unsere Chancen nutzen, mit der Unterstützung der Fans.« Auch Onesi Kuengienda, Stefan Ilic, Florian Krajinovic und Luca Meixner machen den Anhängern im Clip Mut und fordern Unterstützung von außen.
Auf eine Kampfansage verzichten möchte derweil Coach Reitter. Klar ist ihm aber: »Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.« Ab jetzt gehe es hauptsächlich um »Überzeugung«. Und natürlich um Punkte und Siege. Etwas anderes zähle nicht. Der Kommandogeber selbst ist »100 Prozent überzeugt, dass wir es hinbekommen«. Einfach wird die Mission allerdings nicht. Am Samstag (15.30 Uhr) wartet beim FC Nöttingen die punktemäßig drittstärkste Mannschaft der Rückrunde. Danach kommt der ATSV Mutschelbach an die Kreuzeiche. Dann wird abgerechnet. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich der SSV keine Niederlage mehr leisten kann und auf der anderen Seite mindestens einen Erfolg braucht.
Das Herz auf dem Platz lassen
»Der Gegner muss uns jetzt egal sein. Wir haben keine Wahl«, formuliert Reitter. Gegen Nöttingen, das drei Siege in Folge einfuhr, dürfe sein Team aber vor lauter Kampf und Leidenschaft die taktische Marschroute nicht verlieren. Trotzdem fordert er von seinen Jungs, »das Herz auf dem Platz zu lassen.«
Verzichten muss der SSV Reutlingen weiter auf Leistungsträger Kevin Founes. Der zentrale Mittelfeldspieler ist zwar nach seinem Wadenbeinbruch wieder im Training, muss sich nach eigener Aussage in Zweikämpfen aber noch zurückhalten. Verletzt fehlen auch Marco Gaiser und Furkan Özüdogru. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Stefan Ilic und Tom Schiffel. Denis Lübke ist angeschlagen, »aber es sieht gut aus«, sagt Reitter. (GEA)