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Fragezeichen beim SSV Reutlingen vor dem Duell gegen die TSG Balingen

Warum beim Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen viele Hoffnungen auf den Schultern von Innenverteidiger Jonas Vogler ruhen.

Jonas Vogler (vorne) will gegen die TSG Balingen wieder mit von der Partie sein.
Jonas Vogler (vorne) will gegen die TSG Balingen wieder mit von der Partie sein. Foto: Jo Baur
Jonas Vogler (vorne) will gegen die TSG Balingen wieder mit von der Partie sein.
Foto: Jo Baur

REUTLINGEN. Jonas Vogler fiebert dem Duell am Samstagnachmittag (14 Uhr) mit der TSG Balingen schon seit über einer Woche entgegen. Der zuletzt angeschlagene Innenverteidiger (Adduktoren) des SSV Reutlingen will gegen seinen ehemaligen Club unbedingt fit sein und seiner Mannschaft helfen – wohl wissend, dass die Personalsituation auch gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Oberliga weiter angespannt ist.

Also ging Vogler Anfang der Woche ein wenig ins Risiko im Training, um zu schauen, ob die Muskeln mitmachen. »Er hat einen guten Eindruck auf mich gemacht«, berichtet Trainer Alexander Strehmel vor dem Kracherduell mit Derby-Charakter an der Kreuzeiche. Verzichten kann er auf seinen regionalliga-erfahrenen Defensivmann im Prinzip nicht, denn auch Luca Plattenhardt, der zuletzt aufgrund der Rotsperre von Sladan Puseljic in der Innenverteidigung aushalf, ist angeschlagen. Gleiches trifft auf den offensiven Mittelfeldspieler Riccardo Gorgoglione zu. Und so bleiben bei Strehmel »viele Fragezeichen«. Er werde das letzte Training abwarten, in das auch Gorgoglione und Plattenhardt wieder einsteigen sollen.

Nicht ins Spiel kommen lassen

Besonders auf Vogler, den der 56-Jährige als einen Fußballer mit einem »sehr guten Herzen« beschreibt, liegen viele Hoffnungen. Denn auf die Nullfünfer kommt mit der TSG Balingen ein Team zu, dass seine Offensiv-Power nicht nur beim 4:1-Sieg im Hinspiel unterstrich. Bereits 50 Treffer, und damit doppelt so viele wie der SSV, erzielte die Truppe von Coach Murat Isik. Strehmel warnt: »Wenn die Lust bekommen, Fußball zu spielen, wird es schwer. Wenn sie ein Tor geschossen haben, haben sie häufig mit drei oder vier Toren gewonnen.«

Genau deshalb wäre ein gelernter und erfahrener Zweikämpfer wie Vogler, der auch über ein gutes Stellungs- und Kopfballspiel verfügt, Gold wert. Denn logischerweise sei der Plan, die Gäste gar nicht erst loslegen zu lassen. »Wir müssen unsere Stärken ausspielen, eklig sein und schon im Spielaufbau stören«, erklärt der Coach und ehemalige Profi. Ein nicht unriskantes Vorhaben gegen ein »technisch sehr, sehr starkes Team«.

Respekt für SSV

Sorge hat der Reutlinger Kommandogeber aber nicht. »Wir haben nun schon oft bewiesen, dass wir das sehr gut können.« Besonders im Auge müsse man Torjäger Halim Eroglu haben, der schon auf 13 Saisontore kommt und auch im Hinspiel mit einem sehenswerten Distanzschuss aus 40 Metern traf. Ebenfalls als wichtige Säulen des Gegners macht Strehmel den »ballsicheren« Denis Latifovic sowie den Ex-SSVler Ole Deininger aus, der über die Außenbahn vor allem für Offensivgefahr sorgt.

Aber auch die Balinger haben Respekt vor dem wiedererstarkten SSV, der aus den letzten fünf Begegnungen zehn Punkte holte. »Reutlingen spielt einen geradlinigen Fußball und hat sich sehr stabilisiert«, lobt Isik vor dem Match. Ein Selbstläufer unmittelbar vor der Winterpause wird es also auch für den Favoriten nicht. Ein brisantes Duell aber gewiss. Alleine aufgrund der Personal-Konstellation. Schließlich wechselten vor der Saison fünf Kicker der TSG an die Kreuzeiche und fünf Fußballer aus Reutlingen nach Balingen. (GEA)