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Fünf Gründe, warum der SSV Reutlingen den Befreiungsschlag schafft

Nach zwei Niederlagen gegen die Top-Teams der Oberliga haben die Fußballer des SSV Reutlingen an diesem Wochenende die große Chance, den Turnaround zu schaffen.

Leander Vochatzer muss im Spiel gegen Hollenbach eine Schippe drauflegen.
Leander Vochatzer muss im Spiel gegen Hollenbach eine Schippe drauflegen. Foto: Jo Baur
Leander Vochatzer muss im Spiel gegen Hollenbach eine Schippe drauflegen.
Foto: Jo Baur

REUTLINGEN. Aus den vergangenen beiden Spielen gegen die Spitzenteams der Oberliga konnte der SSV Reutlingen nichts Zählbares mitnehmen. Das soll sich beim FSV Hollenbach am Samstag (15.30 Uhr) ändern. Es muss sich ändern, ist man fast geneigt zu sagen. Denn es handelt sich um einen direkten Konkurrenten im unteren Tabellenmittelfeld. Mit einem Erfolg könnte sich die Heimelf sonst an den Fußballern von der Kreuzeiche vorbeischieben und die Mannschaft von Trainer Alexander Strehmel in eine Ergebniskrise stürzen. Allerdings gibt es für die Nullfünfer einige Gründe, sich Hoffnungen zu machen, dass genau das nicht passiert und selbst der Befreiungsschlag gelingt.

- Hollenbach ist angeschlagen
Nicht nur in Reutlingen läuft es nicht ganz rund. Beim kommenden Gegner sieht es sogar noch schlechter aus. Gerade mal ein Spiel aus den vergangenen fünf Partien konnte Hollenbach für sich entscheiden, dazu kommen vier Niederlagen. Die bitterste wohl beim letzten Auftritt gegen den Türk. SV Singen. Trotz mehr als 45-minütiger Überzahl holte der FSV gegen den Aufsteiger mit der schwächsten Defensive der Liga keine Punkte und ging mit 0:1 vom Platz. Trainer Reinhard Schenker war bedient: »Unterm Strich haben wir verdient verloren, weil wir es über die 90 Minuten eigentlich fast nicht geschafft haben, dem Gegner emotional und von der Aggressivität her ebenbürtig zu sein«, wird er auf fupa.net zitiert. Keine Frage, Hollenbach ist in der Krise. Seit Platz fünf am achten Spieltag befindet sich die Mannschaft im freien Fall und liegt jetzt auf Rang 14.

- Beim SSV läuft längst nicht alles schlecht
Auch bei den Nullfünfern sah es zuletzt nicht gut aus, aber dann doch besser als beim kommenden Kontrahenten. Zwar bestand man die Prüfungen beim VfR Aalen (0:4) und gegen den VfR Mannheim (0:1) nicht, dennoch war gegen die Top-Teams viel Gutes dabei. Gerade gegen Mannheim. Die Reutlinger dominierten den Tabellenzweiten über weite Strecken der Partie, verpassten es allerdings, aus zahlreichen Chancen ein Tor zu machen. Mit einer ähnlichen Leistung müssten drei Zähler gegen das kriselnde Hollenbach allemal drin sein. »Davon müsste man eigentlich ausgehen«, sagt auch Coach Strehmel, warnt aber gleichzeitig vor einer kniffligen Partie. »Beide Mannschaften sind unten drin, es wird ein Abnutzungskampf. Den müssen wir bestehen. Vor allem defensiv müssen wir aufpassen.«

- System gefunden
Auf der Suche nach dem optimalen Spielsystem ist Trainer Alexander Strehmel fündig geworden. In einem 4-1-4-1 mit einem zentralen Abräumer vor der Abwehr scheint die Mannschaft sich am wohlsten zu fühlen. Gegen Aalen war die Formation aufgrund personeller Ausfälle nicht möglich, gegen Mannheim spielte Reutlingen dann wieder in der Ausrichtung, die dem Team unter anderem gegen den Regionalliga-Absteiger 1. Göppinger SV einen starken 2:0-Erfolg gebracht hatte. Auch gegen Hollenbach will der Coach so an den Start gehen und eine kleine Erfolgsserie gegen das Team aus dem Hohenlohekreis ausbauen. Die vergangenen drei Begegnungen gingen alle an den ehemaligen Zweitligisten.

Jonathan Hageloch empfiehlt sich gegen den VfR Mannheim als Abräumer vor der Abwehr.
Jonathan Hageloch empfiehlt sich gegen den VfR Mannheim als Abräumer vor der Abwehr. Foto: Jo Baur
Jonathan Hageloch empfiehlt sich gegen den VfR Mannheim als Abräumer vor der Abwehr.
Foto: Jo Baur

- Viele Spieler sind in Form
In den vergangenen Wochen präsentierten sich zahlreiche Kicker des SSV in einer hervorragenden Verfassung – gerade die Nachwuchs-Asse. Im zentralen Mittelfeld drängten sich mit Lino Kuhn (18) und Jonathan Hageloch (19) zwei Defensiv-Abräumer auf. Die Innenverteidiger Sladan Puseljic (20) und Jonas Vogler (28) zeigten sich zweikampfstark und sicher. Auf der Außenbahn überzeugte der gelernte Mittelstürmer Tom Ruzicka (19). Aber nicht alle kamen an ihr Limit heran. Das erklärt die schwankenden Ergebnisse und Platz zwölf in der Tabelle. Routinier Leander Vochatzer (28) gefiel seinem Trainer zuletzt nicht so gut. (»Da muss mehr kommen.«) Und auch der einstige Oberliga-Torschützenkönig Konstantinos Markopoulos (33) ließ zu viele gute Möglichkeiten liegen.

- Die Stimmung passt
Die Stimmung in der Mannschaft sei trotz allem gut. Auch die »Sorgenkinder« seien motiviert und hätten Einzelgespräche mit ihm gesucht, berichtet Strehmel, der sich und sein Team »schon auf dem richtigen Weg« sieht. (GEA)