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Das sagt ein Fan zu den Ausschreitungen beim SSV-Spiel

Während der Oberliga-Partie zwischen der TSG Backnang und dem SSV Reutlingen kam es in der 81. Minute zu einem Handgemenge zwischen SSV-Fans und TSGlern. Ein Fan erzählt, wie er die Szenen erlebt hat.

REUTLINGEN. Ein Zuschauer ohrfeigt Backnangs Ersatztorwart Michael Quattlender, ein anderer wirft einen Bierbecher auf Backnangs Co-Trainer Darko Milosevic. Wer hier Täter und wer Opfer ist, scheint schnell klar. Für Steffen Peter ist die Sache nicht ganz so klar. Der Reutlinger, der bis zur D-Jugend selbst an der Kreuzeiche kickte, schaut sich mindestens jedes dritte Spiel des SSV Reutlingen live an. So auch den 1:0-Sieg in Backnang. Von seinem Platz hinter der Reutlinger Ersatzbank hatte er einen guten Blick auf die Szenen, die den Nullfünfern vor dem Sportgericht nachträglich noch den Sieg kosten könnten.

»Schon während des Spiels war die Stimmung gereizt«, sagt Peter. Zwei bis drei Mal habe es sogar Kopf-an-Kopf-Szenen zwischen den Spielern der beiden Teams gegeben. Meistens mit dabei: Backnangs Nummer Vier Giosue Tolomeo. Der Verteidiger sei laut Peter einer der Hauptgründe dafür, wieso das Ganze in Minute 81 schließlich eskalierte.

Als Reutlingens Pierre Eiberger Backnangs Oguzhan Biyik im Mittelfeld von den Beinen holte, sei der gelb-vorbelastete und schon ausgewechselte Tolomeo auf den Rasen gestürmt und habe einen SSV-Spieler geschubst, sagt Peter. Auf dem Rückweg zur Bank »hat er dann provozierend und aggressiv in Richtung SSV-Fans geschaut«. Zu viel für einige Zuschauer, die prompt auf den TSG-Spieler losgingen. Warum Backnangs Ersatztorhüter sich dann einmischte und den Mann, der ihm kurz darauf eine Backpfeiffe verpasste, am Hals anfasste, versteht Peter nicht.

Gewundert hat den 31-Jährigen auch, dass so gut wie keine Security zu sehen war. Zwei seien erst gekommen, als alles vorbei war. Stattdessen mussten SSV-Spielleiter Martin Göggelmann und ein Fanbeauftragter die Zuschauer wegschicken. Wer die Menschen sind, die da über die Stränge geschlagen haben, weiß Peter nicht: »Szene-E-Fans, die immer vorne stehen und Stimmung machen, kennt man, das sind immer die gleichen.« Diese Männer habe er hingegen noch nie bei einem Heimspiel gesehen, so Peter. (GEA)