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9-Tore-Spektakel in Frankfurt: SSV Reutlingen stieg vor 18 Jahren aus der 2. Liga ab

»2. Liga, das war’s«, titelte der GEA vor 18 Jahren. Am 25. Mai 2003 verloren die Fußballer des SSV Reutlingen bei Eintracht Frankfurt mit 3:6 – der SSV stieg aus der 2. Liga ab, Frankfurt in die Bundesliga auf.

Lust und Frust: Die Frankfurter Jean Clotai (links) und Jermaine Jones (rechts) bejubeln ihren Torerfolg. Die Reutlinger Simon R
Lust und Frust: Die Frankfurter Jean Tsoumou-Mazda (links) und Jermaine Jones (rechts) bejubeln ihren Torerfolg. Die Reutlinger Simon Rolfes, Thomas Kies, Torwart Achim Hollerieth und Jochen Weigl (von links) sind enttäuscht. Foto: Picture-alliance / Pressefoto ULMER
Lust und Frust: Die Frankfurter Jean Tsoumou-Mazda (links) und Jermaine Jones (rechts) bejubeln ihren Torerfolg. Die Reutlinger Simon Rolfes, Thomas Kies, Torwart Achim Hollerieth und Jochen Weigl (von links) sind enttäuscht.
Foto: Picture-alliance / Pressefoto ULMER

REUTLINGEN. Es war unglaublich, was sich an jenem Mai-Tag auf dem Rasen des Frankfurter Waldstadions ereignete. Reutlingen hatte vor dem letzten Spieltag noch eine Mini-Chance auf den Klassenverbleib, musste aber bei der Eintracht gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen.

Jermaine Jones brachte Frankfurt in der 5. Minute in Führung, eine Zeigerumdrehung später glich Nico Frommer aus. Ausgerechnet Frommer, der in der darauf folgenden Spielzeit nach Frankfurt wechselte. Spuckt Frommer Frankfurt in die Aufstiegssuppe?

SSV Reutlingen gleicht aus

Zur Pause lag Reutlingen mit 1:3 im Rückstand, ehe Bashiru Gambo in der 53. und Patrick Würll in der 56. Minute mit ihren Toren den 3:3-Gleichstand herstellten. In der 83. Minute ging die Eintracht durch Bakary Diakite mit 4:3 in Führung. Der Aufstieg in die Beletage schien für Frankfurt dennoch in weiter Ferne, lag doch Mainz in Braunschweig mit 4:0 in Führung. Dann geschah das Unfassbare: In der Nachspielzeit trafen Diakite und Alexander Schur zum 6:3-Endstand. Mainz gewann mit 4:1. Frankfurt und Mainz waren punktgleich – und die Eintracht hatte die um einen Treffer bessere Tordifferenz.

»Wir waren am Ende überhaupt nicht mehr geordnet und haben bei Standardsituationen gepennt«, stellte der Reutlinger Mittelfeldspieler und heute als Sportdirektor für Bayer Leverkusen tätige Simon Rolfes zerknirscht fest. Der SSV stieg in die damals drittklassige Regionalliga ab, erhielt aber keine Lizenz und spielte in der Saison 2003/04 in der Oberliga Baden-Württemberg, der vierthöchsten Spielklasse. (GEA)