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Weltcupstarter aus der Region: Mit welchen Zielen Pia Fink und Florian Notz antreten

Nach einer holprigen Anreise zum ersten Weltcuport in Finnland geht die Saison für die Münsingerin Pia Fink und den Dettinger Florian Notz los. Welchen Schrecken die Langläufer auf dem Flug überstehen mussten.

Der Dettinger Florian Notz fühlt sich vor den ersten Rennen gut.
Der Dettinger Florian Notz fühlt sich vor den ersten Rennen gut. Foto: Etienne Garnier
Der Dettinger Florian Notz fühlt sich vor den ersten Rennen gut.
Foto: Etienne Garnier

RUKA. Als Pia Fink und Florian Notz am Dienstagabend in Ruka (Finnland) mit dem Flugzeug landeten, mussten beide erst mal tief durchatmen. Denn es war nicht der erste Versuch, an den Ort des Weltcup-Auftaktes zu kommen. »Ausnahmsweise hat die Anreise nicht so gut funktioniert«, berichtet die Münsingerin. »Nach der halben Strecke ist der Flieger mit einem technischen Defekt umgekehrt«, erzählt der Langläufer aus Dettingen. Also ging es zurück nach Helsinki und dann mit der nächsten Maschine noch mal los. Dieses mal funktionierte alles. »Zum Glück«, findet Fink, die schon ein wenig nervös wurde. Weniger beunruhigt war Notz. »Wir Athleten sind ja schon viel geflogen. Das bringt mich nicht groß aus der Ruhe. Irgendjemand hat dann meistens eine Geschichte zu erzählen, was ihm schon alles passiert ist.«

Trotzdem war die Freude auch beim Sportler der Skizunft Römerstein groß, als er mit dem deutschen Team in der Wohnhütte (»die sind immer sehr gemütlich«) ankam - und dem Abenteuer Weltcup nichts mehr im Weg stand. »Ich bin bereit«, blickt Notz der Saison mit der Weltmeisterschaft (ab dem 26. Februar) entgegen. Sein großes Ziel? Eine WM-Medaille. »Damit würde ich mir einen Traum erfüllen.« Möglich könnte dieses Vorhaben mit der Staffel in Trondheim (Norwegen) werden.

Pia Fink will die WM-Norm möglichst schnell abhaken.
Pia Fink will die WM-Norm möglichst schnell abhaken. Foto: Kalle Parkkinen
Pia Fink will die WM-Norm möglichst schnell abhaken.
Foto: Kalle Parkkinen

»Wir laufen sicher nicht um den Sieg mit, aber es gibt einige Nationen, die Chancen auf den dritten Platz haben. Da gehören wir dazu«, gibt er sich optimistisch. Aber auch in den Distanzrennen möchte der Ausdauerspezialist angreifen. Im Weltcup wie auch bei der Weltmeisterschaft. »Grundsätzlich ist es immer mein Ziel, im Top 10 bis Top 15-Bereich zu laufen. Letzten Winter habe ich mir bewiesen, dass ich das kann. Ich bin überzeugt, dass ich das auch diese Saison schaffen kann.«

Auch Fink liebäugelt mit Staffel-Edelmetall, nachdem das deutsche Quartett mit ihr bei der WM in Planica 2023 Silber geholt hatte. Was die Einzelergebnisse angeht, hält sich die 29-Jährige aber noch bedeckt. »Es ist vor dem ersten Start schwer einzuschätzen.« Mit einer Platzierung unter den 15 besten Athletinnen im Distanzweltcup wäre sie auf alle Fälle glücklich. Zunächst werde sie aber versuchen, »die Qualifikation für die WM so schnell wie möglich abzuhaken«. Dafür müsste die Münsingerin zweimal unter die Top 15 oder einmal unter die besten 8 kommen. Weniger Sorgen um die Norm macht sich Notz. »Das ist keine Hürde, vor der ich Angst habe. Wenn ich fit bin, kann ich das auf jeden Fall schaffen.«

»Ich fühle mich so gut, wie schon lange nicht mehr«

Die Form jedenfalls stimmt bei beiden. "Ich habe gut trainiert diesen Sommer", freut sich die Wahl-Allgäuerin. Auch Notz kam trotz eines Außenbandrisses im August gut durch. "Das Schöne als Skilangläufer ist, dass ich einfach mehr mit dem Oberkörper trainiert habe. Ich bin gespannt, wie sich das im Winter widerspiegelt." Dafür war der 32-Jährige kein einziges mal krank. Eine Seltenheit, wie er selbst zugibt. »Ich fühle mich so gut, wie schon lange nicht mehr«, sagt Notz. Der Fuß mache keine Probleme mehr.

Und so steht dem Start in den Winter nichts mehr im Weg. Für Fink geht es am Freitag (10 Uhr/Eurosport) mit den 10 klassischen Kilometern los, bevor am Sonntag (11.25 Uhr/Eurosport) der 20-Kilometer-Massenstart folgt. Notz wird aus Gründen der Belastungssteuerung nur den Massenstart am Sonntag (9.30 Uhr/Eurosport) absolvieren.

»Das Höhenthema habe ich mal ausprobiert«

Für Schlagzeilen vor dem ersten Weltcup-Rennen sorgte auch Finks Teamkollegin Victoria Carl, die zwei Wochen lang in einem Hotel auf dem Grimselpass in über 2.160 Metern Höhe nächtigte. Alles für die Top-Form. Mit Katharina Hennig bildet Carl eine Doppelspitze bei den Langläuferinnen. Beide sind heiße Anwärterinnen auf Podestplätze.

Eine solche Art der Vorbereitung kam weder für Fink noch für Notz in Frage. »Ich bin mit meinem Trainer einer Meinung, dass ich auch so noch genügend Baustellen habe, an denen ich nicht in der Höhe arbeiten muss«, erklärt Fink. »Das Höhenthema hatte ich schon mal ausprobiert«, sagt Notz. Das Problem sei damals allerdings gewesen, dass die Krankheitsanfälligkeit zugenommen habe und der Ausdauereffekt im Prinzip verpufft sei. Viel wertvoller sei es da, so gut durchzukommen, wie in diesem Jahr. (GEA)