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Weltcup: Münsingerin Pia Fink und der Dettinger Florian Notz träumen Podest

Am heutigen Samstag fällt der Startschuss zu den ersten Weltcuprennen der Skilangläufer des Jahres. Mit dabei sind die Münsingerin Pia Fink und der Dettinger Florian Notz.

Die Münsingerin Pia Fink fiebert dem Saisonauftakt entgegen.  FOTO: HILDENBRAND/DPA
Die Münsingerin Pia Fink fiebert dem Saisonauftakt entgegen. FOTO: HILDENBRAND/DPA
Die Münsingerin Pia Fink fiebert dem Saisonauftakt entgegen. FOTO: HILDENBRAND/DPA

REUTLINGEN. Sie sind selbst richtig gespannt, wenn am heutigen Samstag um 11 Uhr (MEZ) für die Frauen und um 13.30 Uhr für die Männer im finnischen Ruka der Startschuss zu den ersten Weltcuprennen der Skilangläufer des Jahres fällt. Geht es zuerst über 10 Kilometer klassisch für die Frauen wie für die Männer in die Loipe, folgen dann tags darauf am Sonntag um 12 Uhr beziehungsweise um 13.30 Uhr die 20-Kilometer-Verfolgungs-Rennen. In dieser Saison hat die Gleichberechtigung im Skilanglauf Einzug gehalten. Erstmals haben Frauen und Männer die gleichen Streckenlängen zu bewältigen. Das wiederum bedeutet: Für die Frauen werden die Wettkämpfe etwas länger im Weltcup und für die Männer dafür etwas kürzer.

»Wir haben uns auf lange, harte Einheiten konzentriert und an der Technik gefeilt«

Das wiederum ficht Athleten wie zum Beispiel Pia Fink aus Münsingen-Hundersingen oder Florian Notz aus Dettingen gar nicht an. Gleichgültig, wie lang die Strecken sind, beide Loipen-Asse aus der Region möchten in der nach-olympischen Saison unbedingt in der höchsten Wettkampfserie vorne mitmischen und wenn möglich, vielleicht sogar einen Podestplatz erkämpfen. Höhepunkt aber ist für alle Skilangläufer die WM im slowenischen Planica vom 22. Februar bis zum 3. März. Bis dahin gilt es den Formaufbau so zu steuern, dass alles möglich ist. Dabei wurden auch aus Kostengründen erstmals die Weltcups in einen Blockkalender organisiert mit einer Skandinavien-, einer Mitteleuropa- und dann erneut einer Skandinavien-Tour.

»Ich bin mit meiner Saisonvorbereitung insgesamt sehr zufrieden«, sagte die 27 Jahre alte Profisportlerin, die immer noch für ihren Heimatverein SV Bremelau startet und zuletzt mit der Silbermedaille des Sportkreises Reutlingen ausgezeichnet wurde, vor ihrem Start in Finnland. Weiter führte die Olympionikin aus, dass der neue Frauen-Cheftrainer, der Schwede Per Nilsson, für »viel neuen Input« gesorgt habe. »Es war sehr motivierend, mit ihm zu arbeiten, und wir hatte alle viel Spaß.« Zuletzt im Trainingslager in Muonio in Lappland habe das deutsche Team »stark gepusht«. Pia Fink: »Wir haben uns auf lange, harte Einheiten konzentriert und an der Technik gefeilt.« Beim letzten Testwettkampf dort im Rahmen eines Fis-Wettbewerbes sprintete Pia Fink denn auch auf Anhieb auf Platz drei.

Der Dettinger Florian Notz trotzt auch knüppelharten Rennen.  FOTO: SCHMIDT/DPA
Der Dettinger Florian Notz trotzt auch knüppelharten Rennen. FOTO: SCHMIDT/DPA
Der Dettinger Florian Notz trotzt auch knüppelharten Rennen. FOTO: SCHMIDT/DPA

Peter Schlickenrieder, der seit 2018 als verantwortlicher Bundestrainer oder Teamchef die Herausforderung übernommen hat, die Langläufer aus dem Schatten herauszuführen, lobte vor dem offiziellen Saisonstart die Münsingerin und sagte: »Pia ist aktuell in Topform, denn das war ihr bislang bestes Ergebnis im Sprint.« Die so hervorgehobene Langläuferin selbst meinte dazu aber nur: »Ich habe zuletzt gerne auch an die Olympischen Spiele gedacht und an unsere Erfolge dort, weil das motiviert. Aber grundsätzlich lasse ich jetzt erst einmal den Weltcup auf mich zukommen, zumal die Loipen in Ruka nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken zählen.« Angetrieben wird sie allerdings nicht nur von ihrem eigenen Ehrgeiz, sondern auch von der gesunden Konkurrenz zu ihren Teamkolleginnen.

Diese hatten bei Olympia in Peking mit Gold im Teamsprint durch Katharina Hennig und Victoria Carl sowie mit Silber durch die Frauen-Staffel für die deutschen Langläufer nach langen Jahren der Tristesse für Glanz gesorgt. So wie Pia Fink blickt auch ihr Disziplin-Kollege Florian Notz optimistisch in die Zukunft. Der Dettinger Skilangläufer von der Skizunft Römerstein hat für sich den nächsten Olympia-Zyklus noch fest im Visier. Mit seinen 30 Jahren zählt er zu den erfahrenen Routiniers im Nationalteam, musste aber im Saisonaufbau Rückschläge verkraften. Im Juli erlitt der Olympia-Teilnehmer eine Corona-Infektion, wodurch für ihn der gesamte Monat als Trainingsvorbereitung ausfiel.

»Pia ist aktuell in Topform, denn Platz drei in Muonio war ihr bislang bestes Ergebnis im Sprint«

»Im Oktober hatte ich dann noch einen grippalen Infekt, der mich erneut ausgebremst hat, sodass ich jetzt immer noch im Formaufbau bin, selbst wenn ich im letzten Lehrgang den Anschluss zu meinen Teamkollegen gefunden habe.« Das bestätigte Schlickenrieder: »Flo hatte jetzt zuletzt in Muonio noch mit den hohen Trainingsumfängen zu kämpfen, ist aber ordentlich dabei.« Im Vergleich zu früher trainieren die Skilangläufer deutlich intensiver und mit höherer Qualität, geht es laut Schlickenrieder darum, jederzeit Hochgeschwindigkeitsspitzen setzen zu können. Deshalb ist der Weltcup jetzt in Ruka für Florian Notz »noch einmal ein wichtiger Schritt.« Vor allem das Skating-Rennen am Sonntag mit vielen Anstiegen sollte ihm »gut liegen«, prophezeite er. »Ich war dort schon mal Sechster, habe also gute Erinnerungen daran.« (GEA)