REUTLINGEN. Klaus Weiss hat überzogene Erwartungen und mangelnde Unterstützung im Umfeld von Fußball-Regionalligist SSV Reutlingen kritisiert. »Für den Sieg in Alzenau muss ich mich ja fast schon entschuldigen, weil unsere Leistung vielleicht nicht ganz so überzeugend war«, sagte der SSV-Geschäftsführer. Da höre man teilweise, die Nullfünfer dürften sich nicht am Tabellenmittelfeld orientieren, sondern müssten Platz eins ins Auge fassen, weil sie schon Top-Teams geschlagen hätten.
»Mit unserem achten Platz nach neun Partien liegen wir auf Kurs. Ganz vorne mitzuspielen, ist unrealistisch. Wer das erwartet, vergisst, dass zehn Spieler unseres Kaders aus dem U 23- und dem U 19-Team kommen und dass wir keinen Co-Trainer und keinen Torwart-Coach haben. Eine Spitzen-Mannschaft wie Hessen Kassel hat den x-fachen Etat von uns«, betont der ehemalige SSV-Spieler.
Man höre auch, dass Leute sagen, wenn der SSV erst mal aufsteigt, würden sie einsteigen und den Klub unterstützen. Weiss: »Wenn das so ist, hat es in Reutlingen keinen Wert. Wie sollen wir da unseren 500 000-Euro-Regionalliga-Etat aufstocken? Das aber ist die Voraussetzung, um an höhere Ziele überhaupt denken zu können.« Trainer Roland Seitz machte deutlich, wenn das Budget für die nächste Saison nicht spürbar anwachse, sei der Drei-Jahres-Plan nicht mehr umzusetzen. Ursprünglich hatte der SSV in der Runde 2010/11 um den Aufstieg mitspielen wollen. (eye)
