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VfL vermöbelt die Mad Dogs

PFULLINGEN.Da hat alles gepasst. In einem sehr emotionalen und über weite Strecken auch hochklassigen Handball-Derby hat der VfL Pfullingen die Mad Dogs des TSV Neuhausen mit 31:24 (13:13) regelrecht vermöbelt. Die verrückten Hunde von den Fildern gingen gegen die immer wieder zupackenden Echazkrokodile nach einer noch ausgeglichen verlaufenden ersten Halbzeit im zweiten Abschnitt total unter. »Wir sind gut in einen Flow hineingekommen und haben bombastisch 6:0 gedeckt«, freute sich der überragend agierende VfL-Kapitän Micha Thiemann nach dem brisanten Nachbarschafts-Duell vor etwa 1 100 Zuschauern in der Kurt-App-Halle, die gestern Abend für einen Pfullinger Drittliga-Rekord sorgten.

»Was für eine gigantische Kulisse. Ich bin begeistert«, strahlte Till Fernow nach nervenaufreibenden Minuten, die hitzig wurden, als die Schiedsrichter Stefan Czommer/Christian Marin (Schwäbisch Gmünd) mit merkwürdigen Entscheidungen für erhebliche Proteste auf beiden Seiten sorgte. Sowohl Fernow als auch TSV-Trainer Ralf Bader erhielten die Gelbe Karte, weil sie sich über die Unparteiischen aufgeregt und beschwert hatten.

Sechs Tore in Folge zum 20:16

In der äußerst intensiv geführten, aber nie unfairen Partie lieferten die Hausherren in der Abwehr eine grandiose Leistung ab. Zudem parierte Magnus Becker zwölf Bälle und warf selbst ein wichtiges Tor. Und im Angriff erwischte der VfL gegen die offensive Deckung der Gäste einen Gala-Abend. »Die Jungs haben sehr konzentriert und konsequent gespielt. Ich bin unheimlich stolz auf sie«, sagte Fernow.

»Der VfL hat selbst jahrelang die 3-2-1-Abwehr gespielt und weiß, wie man sie auseinander nimmt. Und wir haben keinen Zugriff mehr gekriegt«, sagte der vor Saisonbeginn von Pfullingen nach Neuhausen gewechselte Moritz Hipp. Der Kreisläufer spielte etwa 30 Minuten, genauso wie Julian Reinhardt. Der Linksaußen, ebenfalls einst beim VfL, absolvierte nach einem Bänderriss im rechten Daumen sein erstes Saisonspiel.

Zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum war beim VfL Patrick Bauer aus der »Zweiten« im Einsatz und glänzte mit drei Toren - und zwar mit den eminent bedeutenden Treffern zum 16:16 in der 39. Minute und kurz darauf zur Führung. Nach einer Dreiviertelstunde hatten die Gastgeber den 14:16-Rückstand gedreht und die 20:16-Führung erzielt. Das war der Genickbruch für die Mad Dogs. »Wir konnten dann nicht mehr dagegen halten. Da fehlt meiner Mannschaft noch die Reife und die Klasse«, betonte Bader, dessen Team in vorangegangenen Spielen oft selbst einen zum Teil hohen Rückstand noch in einen Sieg verwandelt hatte.

Da aber spielte der VfL an diesem Abend nicht mit. Elf Minuten lang blieb die Filder-Truppe ohne Tor. »Wir hatten einen sehr guten Matchplan«, erläuterte Fernow, dessen Kollektiv auch durch Disziplin beeindruckte. Denn kaum ein Ball ging verloren. Der Lohn: Der VfL ist jetzt seit vier Spielen daheim unbesiegt. Die Aufholjagd hat begonnen. (GEA)