FRICKENHAUSEN. »Das ist eine brutale Entscheidung, es ist zum Heulen«, sagt Manager Jürgen »Max« Veith. »Das tut mir sehr weh. Der TTC war quasi mein Kind«, formuliert Ehrenpräsident Rolf Wohlhaupter-Hermann. Die Ära TTC Frickenhausen geht nach dieser Zweitliga-Saison zu Ende.
Der Tischtennis-Club aus dem Neuffener Tal zieht sich aus finanziellen Gründen aus dem Bundesliga-Bereich zurück. In dieser Saison, in der Frickenhausen zurzeit auf Platz vier in der 2. Liga rangiert, muss der Club einen Etat in Höhe von etwa 90 000 Euro stemmen. »Mit unserem Namenssponsor Shakehands und der Firma OSG brechen uns zwei Großsponsoren weg«, erklärt Veith. Außerdem hätten mehrere kleinere Partner ihren Rückzug angekündigt. Die Firma Shakehands konzentriert sich auf die japanische T-League. Was Veith besonders ärgerte und das Fass zum Überlaufen brachte, waren finanzielle Forderungen der Künstlersozialklasse rückwirkend für die vergangenen vier Jahre. Zudem seien die Forderungen der Berufsgenossenschaft immens gewesen. Veith: »Vereine im semi-professionellen Bereich werden bei der Berufsgenossenschaft gleichbehandelt wie beispielsweise der FC Bayern München. Das ist ein absoluter Witz.«
Die Erfolgsliste des TTC Frickenhausen ist lang. 1984 stieg der Verein in die 2. Bundesliga auf. 2006 und 2007 wurde der Club deutscher Meister, 2005 und 2007 durfte der deutsche Pokalsieg gefeiert werden und im Jahr 2006 sprang sogar ein Europapokal-Triumph (ETTU-Cup) heraus. Vor drei Jahren zog sich der Verein freiwillig aus der Bundesliga zurück und kämpft seither in der 2. Liga um Punkte. (GEA)