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Aktuell Feldbogenschießen

Reutlinger Event der PSV-Abteilung mit 148 Schützen

Reutlinger Event der PSV-Abteilung mit 148 Schützen bringt über 2.000 Euro für einen guten Zweck

Hohe Konzentration herrscht vor dem Schuss, sonst fliegt der Pfeil neben das Ziel.  FOTO: RUOF
Hohe Konzentration herrscht vor dem Schuss, sonst fliegt der Pfeil neben das Ziel. FOTO: RUOF
Hohe Konzentration herrscht vor dem Schuss, sonst fliegt der Pfeil neben das Ziel. FOTO: RUOF

REUTLINGEN. Großkampftag herrschte am Sonntag im Wasenwald: Die Feldbogen-Abteilung des Postsportvereins Reutlingen (PSV) richtete nach Corona zum ersten Mal wieder ein großes 3D-Turnier mit Gästen aus Deutschland und Österreich aus. An 28 Stationen kämpften die 148 Aktiven auf dem extra erweiterten Gelände des PSV um Punkte und Medaillen. Toller Nebeneffekt: Die Macher des PSV um Abteilungsleiter Clemens Grebner spendeten den Großteil des Erlöses, der sich aus den Startgeldern summierte, an die Clowns im Dienst – »insgesamt über 2.000 Euro«, wie Grebner berichtete.

Zugegeben ein wenig fühlt sich der neutrale Beobachter an Robin Hood und seine Männer und Frauen erinnert, die den Sherwood Forest mit ihren Langbogen durchstreiften. Etwas martialischer und eher an Filmheld Rambo erinnernd, wirken die Schützen mit ihren modernen Compound Recurve-Bögen, mit denen die Pfeile eine Geschwindigkeit von bis zu 400 Stundenkilometer erreichen und dank besserer Einstellmöglichkeit eine höhere Trefferquote erzielen.

Mehr als 4,9 Hektar Gelände

Geschossen wurde in verschiedenen Bogenklassen – getrennt nach Frauen und Männern. »Dies hängt damit zusammen, dass die Männer 45 bis 50 Pfund Zugkraft am Bogen haben, die Frauen zwischen 30 und 35«, erklärt der Abteilungsleiter.

Die PSV-Abteilung hat den Wettbewerb akribisch vorbereitet. Wegen der Größe der Teilnehmerzahl wurde das reguläre Gelände von rund 4,9 Hektar erweitert, sodass die Gruppen von bis zu sechs Bogenschützen an 28 Stationen auf die rund fünf Kilometer lange Strecke geschickt wurden. Als Ziele dienten Imitate von Waldtieren aus rückverformbarem Schaumstoff – angefangen beim Dachs über Reh, Hirsch und Wildschwein bis zum Krokodil oder gar Fantasiefiguren wie Drachen. »Deshalb nennt sich der Wettbewerb 3D-Feldbogenschießen, da nicht auf Scheiben, sondern dreidimensionale Objekte geschossen wird«, erklärte der Abteilungsleiter.

"Die Entfernungen sind unterschiedlich, teilweise bis zu 54 Meter oder mehr. Es wird bergauf oder bergab geschossen, es geht über Senken oder Vertiefungen und alles mitten im Wald", sagte der PSV-Abteilungsleiter. Als Hilfsmittel sind lediglich Ferngläser zugelassen, aber keine Entfernungsmesser. "Deshalb ist es wichtig, dass die Mitstreiter absolute Ruhe bewahren, wenn geschossen wird, so dass die volle Konzentration auf den Schuss möglich ist. Drei Versuche hat jeder Schütze an jedem Ziel. Punktzahlen werden vergeben nach der Trefferqualität: Ins "Schaumstoff-Herz" bringt die Höchstpunktzahl, dann folgt der "Lungentreffer" dann weitere Körpertreffer.

Am Start war die Crème de la Crème der Feldbogenschützen, darunter auch bei Welt- und Europameisterschaften mit Medaillen dekorierten Schützen wie die Europameister Martin und Elli Roller aus Starzach, die WM-Dritte Anja Luisa Riedel aus Stuttgart. Stefan Willsch aus Neu-Ulm und Frank Herzig aus Riederich, die zur deutschen Spitze zählen.

So holte sich der Riedericher Herzig Platz 2 in der TBR-Klasse (traditional curve bow) mit 466 Punkten, nur acht Punkte hinter dem Stettener Ralph Schulz. Anja Luisa Riedel von den Stuttgarter Bogenjägern wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte in der BHR-Klasse (bowhunter recurve). Europameisterin Eli Roller vom Bogenlädle Starzach belegte Rang zwei in der Langbogenklasse. Für ihren Ehemann Martin Roller reichte es in der TBR-Kategorie nur zu Rang 11.

PSV-Schützen nicht am Start

Die auch national sehr erfolgreichen Schützen des PSV waren aus Fairness-Gründen nicht am Start und zudem stark in die Organisation eingebunden, wie Clemens Grebner erklärte. Dass die Feldbogenschützen sehr wohl auf Natur- und Umweltschutz bedacht sind, ist ihm ganz wichtig: »Wir pflegen unser Flora-Fauna-Habitat im Wasenwald. Feldbogenschießen und der Schutz unserer Natur vertragen sich super. Mit neuen Schildern weisen wir unseren Mitgliedern und Gästen den Weg durch den Parcours und auch auf die Besonderheiten unserer Amphibienwelt hin. Und damit auch alle trittsicher durchs Gelände kommen, sind mittlerweile etliche Stufen und Treppen rund ums Biotop und innerhalb des Parcours angelegt worden.«

Wer den Sport ausprobieren will, für Einsteiger gibt es schon Bögen ab 500 Euro, die aber auch selbst gebaut werden können. Der PSV bietet vom Kennenlern-Meeting über Basistraining bis zu Events für Kinder und Firmen alles an, sodass der Einstieg leicht fällt. (GEA)