Im vergangenen Jahr war’s, als die Bundesligaspielerin des TTSV Saarlouis-Fraulautern nach Düsseldorf ins Deutsche Tischtennis-Zentrum einzog. Nach einem halben Jahr verließ Petrissa Solja die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt wieder und kehrte in ihre Heimatstadt Wörth am Rhein zurück. »Ich habe mich in Düsseldorf nicht so wohl gefühlt«, erzählt sie.
So weit, so gut. Den Wegzug von Düsseldorf haben ihr jedoch einige übel genommen. »Mir wurde gedroht, dass dies Konsequenzen haben wird«, sagt Solja, die in der zurückliegenden Bundesliga-Spielzeit mit 11:6 Siegen auftrumpfte. Für die Turniere in Katar und Kuwait, wo sie normalerweise hätte starten sollen, wurde sie kurzerhand von der Nominierungsliste gestrichen.
Experten sind sich einig
Wenn man Frauen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio auf die Perspektiven der Spielerin Petrissa Solja anspricht, reagiert er kurz angebunden. »Petrissa hat außergewöhnliche Fähigkeiten, aber an einigen Punkten muss sie noch arbeiten.« Und an welchen? Bitzigeio will unverbindlich bleiben, formuliert dann aber, »dass man auch mal laufen gehen muss«.Eine gute Athletik und gesunde Ernährung seien im Hochleistungsbereich wichtig. Bitzigeio: »Schauen Sie sich doch mal die ersten 15 der Europa-Rangliste an, die sind alle austrainiert.« Ein heftiger Seitenhieb. Sie müsse »schneller auf den Beinen« werden, gibt Solja zu - fügt aber im nächsten Atemzug hinzu: »Ich kenne keine Spielerin in meinem Alter, die so athletisch ist wie ich.«
Experten sind sich einig, dass die Angriffsspielerin in wenigen Jahren in der absoluten europäischen Spitze mitmischen kann. Wenn es nicht zu viele Störmanöver des DTTB gibt. So wurde ihr in diesen Tagen in Stuttgart schon übel genommen, als sie ihre Eltern im Wohnmobil besuchte. (GEA)