UNDINGEN. Das nennt man einen Lauf: Vor einer Woche siegte der Münsinger Philipp Eppinger mit seiner Stute Cansas in Trochtelfingen im Großen Preis, an diesem Sonntag wiederholte er das Ganze in Undingen, als er sich ebenfalls in einem Ein-Stern-M-Wettbewerb, aber mit anschließender Siegerrunde, als Erster in die Ergebnisliste eintrug. Hinter ihm belegte Alexander Ziegler (Hochwald) mit Quint Platz zwei vor der Ehestetterin Ann-Katrin Broß mit C’est Celest.
Die rund 30 fleißigen Helfer der Reit- und Fahrgemeinschaft Undingen hatten alles bestens organisiert, der neue Sandplatz war in bestem Zustand und so ritten 19 Teilnehmer um den Geld- und die Ehrenpreise beim »Ein-Stern-M« am Sonntag. Der von Arndt Fromm fair und sehr flüssig gesteckte Kurs verlangte in der ersten Runde Pferden und Reitern 13 Sprünge ab. Am Ende schafften es sieben Teilnehmer mit einem Null-Fehler-Ritt in die so genannte Siegerrunde.
»Das ist mir bisher noch nie gelungen«
Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge: Der Zeitschnellste am Schluss. Schnell trennte sich auf dem auf sechs Hindernisse verkürzten Parcours die Spreu vom Weizen. Tempo und Präzision waren gefragt. Nachdem Nicole Strobel mit Quito und Laura Bräuninger mit Carry on jeweils acht Strafpunkte eingesammelt hatten, ritt Ziegler mit Quint ins Geviert. Der erst sieben Jahre alte Wallach zeigte sich aufmerksam und war zugleich schnell, so dass die Uhr bei 42,55 Sekunden stehenblieb.
Diese Bestzeit sollte nur kurz Bestand haben, denn Eppinger und Cansas setzten mit Tempo über die Hürden – nicht eine Stange wurde auch nur touchiert und so waren es am Ende fast zwei Sekunden, die er schneller unterwegs war als Alexander Ziegler. Da kein weiterer Teilnehmer einen fehlerfreien Ritt schaffte, reichten Bross mit ihrem zehn Jahre alten Wallach C’est Celest vier Strafpunkte für Rang drei. Gerne nahm Eppinger (Lerchenhof) die Glückwünsche entgegen. »Das ist mir bislang noch nie gelungen – zwei Siege in M-Springen der Ein-Stern-Klasse hintereinander«, freute sich der Münsinger. Über seine zehn Jahre alte Stute Cansas sagt er: »Wir üben im Training immer schnelle und harmonische Wendungen, direkt nach dem Sprung, das bringt die eine oder andere Sekunde Zeitgewinn, auch am Grundtempo arbeiten wir kontinuierlich – alles Faktoren, die die Erfolge erklärbar machen«, erzählt der passionierte Reiter.
Dank seines M-Sieges konnte es Eppinger auch verschmerzen, dass er in dieser Klasse die erfolgreiche Titelverteidigung in der Kreismeisterschaft hauchdünn verpaste. Der Trochtelfinger Fabian Paulus fing ihn um einen Punkt noch ab. Platz zwei in der letzten Wertungsprüfung hinter Siegerin Melissa Ramminger (Westerheim) verhalfen ihm in der Meisterschaft zum Sprung auf Rang eins. Fast hätte Paulus auch noch den L-Titel geholt, aber hier hatte der Altenburger Timo Diebold – der Dritte der M-Klasse – am Ende einen Vorsprung von zwei Zählern.
Ihm reichte ein sechster Rang in der letzten Station zum Titelgewinn. Jürgen Schmidinger, der Gewinner dieser Prüfung, reiste aus Schömberg an. Auch die Undinger Gastgeber konnten sich freuen: Lokalmatador Hans Betz holte beim Heimspiel die erforderlichen Punkte für Rang drei der Meisterschaft. Eine knappe Entscheidung gab es zudem im A-Springen, wo die Reutlingerin Julia Rühle dank maximaler Punkte in Undingen noch den Titel holte. Auch für Katharina Preißer (Würtingen) lohnte sich der Start am Wochenende: Ohne die bei der letzten Wertung errungenen Zähler hätte es ihr nicht zur Meisterschaft gereicht. Julia Schenk blickte in ihrer Bilanz bereits in die Zukunft. »Für nächstes Jahr ist unser Ziel, dass der Abreitplatz dann wieder von der Halle ins Freie verlegt werden kann«, sagte die Turnierleiterin. (GEA)

