SONNENBÜHL. Man schrieb das Jahr 1972, als der Genkinger Willi Maier bei den Olympischen Spielen in München im 3.000-Meter-Hindernislauf für Deutschland startete. 52 Jahre sind seither vergangen, doch die Familie Maier sorgt immer noch für sportliche Schlagzeilen und dies nun schon in der dritten Generation. Luis und Lilli Maier sind nicht nur hoffnungsvolle Talente des Golfclubs Reutlingen-Sonnenbühl, sondern darüber hinaus auch bereits auf Landesebene erfolgreich. Erstaunlich vor allem die Rasanz, mit der sich die Entwicklung der Beiden vollzieht. Doch der Reihe nach.
Das Läufer-Gen von Willi Maier, der nach seiner erfolgreichen Karriere mit zwei Auftritten bei Olympischen Spielen (er war auch 1976 in Montreal dabei) noch die 400-Meter-Hürdenläuferin Gudrun Abt trainierte, hat Markus Maier nicht geerbt. Doch Vater Willi sattelte Ende der 1980er-Jahre um auf Golf und schon bald zeigte sich, dass Vater und Sohn über einiges Talent mitbrachten, was den Sport mit der kleinen weißen Kugel ausmacht.
Genkinger Jungs mit dem Rad auf den Golfplatz
Markus Maier fing mit sechs Jahren an, trat 1991 in den Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl ein. Gemeinsam mit dem heutigen Jugendvorstand Dirk Herrmann fuhren die beiden Genkinger Jungs mit den Rädern auf den neuen Golfplatz, der 1986 von der Green Golf unter Erich Renz eröffnet und nach der Insolvenz 2009 vom Golfclub übernommen wurde, erinnert sich Markus Maier.
»Im Vergleich zu meinem Sohn Luis und meiner Tochter Lilli war ich aber golferisch ein echter Spätzünder. Ich habe mit neun Jahren nie dieses Niveau wie Luis jetzt gehabt«, bekennt Markus Maier.
Mit Handicap 1 aus den USA zurückgekehrt
Sein Golfspiel entwickelte sich erst, als er mit 20 Jahren zum Studium in die USA aufs College ging. »Ich war drei Jahre an der West Liberty University in West Virginia, da hat mein Spiel einen richtigen Schub bekommen, und ich bin mit Handicap 1 zurückgekommen.«
Fast folgerichtig dominierte Markus Maier drei Jahre lang die Clubmeisterschaften mit drei Titeln von 2010 bis 2012. Nur am Rande sei erwähnt, dass Vater Willi bereits 2003 und 2006 die Titel in der Altersklasse über 50 Jahre gewann.
Talent in die Wiege gelegt worden
Dem mittlerweile neun Jahre alten Luis Maier, der vom Vater schon mit vier Jahren einen Schläger in die Hand gedrückt bekam, ist das Talent quasi in die Wiege gelegt worden. Mutter Franziska Maier, geborene Keller, war die letzten beiden Jahre Clubmeisterin in der Altersklasse 30 bei den Frauen. Ihr Bruder Konstantin Keller war 2014 Clubmeister. Vater Horst Keller war erfolgreicher Fußballer beim VfL Pfullingen, ihr zweiter Bruder Sebastian im Skifahren ein echtes Ass.
Ob in Florida, auf dem heimischen Golfplatz mit Unterstützung von Jugendwart Dirk Herrmann und seinem Team, oder beim Kadertraining des baden-württembergischen Golfverbands (BWGV): Luis und Lilli Maier werden gefördert und gefordert. Luis hat mittlerweile Handicap 20,2, seine zwölf Jahre alte Schwester Lilli Handicap 30,3.
Für das süddeutsche Finale qualifiziert
Die jüngsten Erfolge sprechen für sich: Drei Mal hintereinander gewannen sie auf dem Kurzplatz die Clubmeisterschaften im Jugendbereich. Beide haben sich inzwischen bei den Ranglistenturnieren des BWGV in den Altersklassen 10 und 12 nach vorne gespielt. Luis setzte sich kürzlich beim Ranglistenfinale der Altersklasse 10 im Stuttgarter Golfclub Solitude gegen den starken Viernheimer Paul Berger durch, ließ zudem fünf Spieler aus der Kaderschmiede des renommierten Hopp-Clubs St. Leon-Rot hinter sich und hat sich damit für das süddeutsche Finale am 21./22. September im Golfclub Reischenhof qualifiziert.
»Was mich besonders freut ist, dass Luis und Lilli nicht zum Training angeschoben werden müssen, sondern, dass sie von sich aus gerne auf die Driving Range oder das Übungsgelände gehen«, berichtet Markus Maier. Früh hat der Genkinger nicht nur seine beiden Kinder im Golf unterwiesen, sondern Luis auch als Caddy bei erwachsenen Spielern wie dem langjährigen Clubmeister Kristian Kemmler mitgeschickt. Seine Tochter Lilli war schon des Öfteren bei ihm an der Tasche. Sie sollen frühzeitig lernen, dass Respekt vor dem Mitspieler und das richtige Verhalten auf dem Platz dazugehören. Angesichts der Gene und der sportlichen Talente dürften bei Luis und Lilli Maier weitere Erfolge vorprogrammiert sein. (GEA)

