Anders als erwartet konnte die Lokalmatadorin Iris Goedicke-Ruggaber mit ihrer Stute Gavienne doch starten. Nach einer Verletzung im Mai hatte ihr Paradepferd aussetzen müssen, nun aber erkämpfte sich die Bronnweilerin beim Comeback sogleich den zweiten Platz. »Ich wollte testen, wie fit sie ist. Ansonsten hätte ich mir überlegt, sie Mama werden zu lassen«, lächelte die Amazone. Nach dem zweiten Platz im L-Springen hatte sich die Vorjahres-Kreismeisterin »spontan zum Abschluss-Springen angemeldet« - die richtige Entscheidung, wie das Ergebnis zeigte.
Hans Betz, Kreismeister aus Undingen kann auf ein starkes Turnier mit seiner siebenjährigen Stute Always Lucky zurückblicken. Der 22-Jährige gewann beide L-Springen, beim M*-Springen sicherte er sich Platz drei. Die Hoffnungen der Gastgeber ruhten auch auf den Youngstern Kai Ruggaber und Hanna Kehrer. Sie enttäuschten Freunde und Familie nicht: Kai war wie seine Mutter auf den zweiten Platz geeicht - allerdings in A- und E-Prüfungen. Hanna Kehrer gewann ein A*-Springen und war in zwei weiteren A-Wettbewerben platziert, darunter dem Punktespringen mit festen Hindernissen. Hier sicherte sich ihr Onkel Wilfried Kehrer mit Lambada den ersten Rang.
»Der Parcours mit den festen Hindernissen erfordert Mut von Pferd und Reiter«, erklärte Parcourschef Thomas Grell. »Der Reiter muss sein Herz vornewegschmeißen.« Das Publikum hielt bei den Ritten gelegentlich die Luft an. Grell hatte ungewöhnliche Hindernisse entworfen: Da war ein alter Holzschlitten mit zwei Baumstämmen zu einem Sprung umfunktioniert. Als Joker stand ein kleines Haus mit Ziegeldach und Fenstern in der Halle.
»Im Vorfeld des Turniers haben wir heftige Kritik einstecken müssen«, sagte Hermann Kehrer, einer der Turnierleiter. Außer beim M-Springen waren die Preisgelder gestrichen worden, weil Sponsoren fehlten. Mit »15 Prozent weniger Nennungen als erwartet« hätten sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Bronnweiler Veranstaltung allerdings in Grenzen gehalten. (GEA)