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K.o. einer Karriere

KOPENHAGEN. Die Eltern in der ersten Ringreihe sprachen ein Machtwort. »Das reicht«, entschied der Vater. »Aufhören«, stimmte die Mutter zu. Sohn Markus Beyer hatte auch eine gute Stunde nach der bitteren K.o.-Niederlage in der dritten Runde gegen Mikkel Kessler »keinen klaren Kopf, um sich über Fortsetzung oder Ende der Karriere zu unterhalten«. Der Trainer Ulli Wegner, zu Tränen gerührt (»das tut in der Seele weh«), und der Manager Wilfried Sauerland wollten erst einmal die heilende Wirkung der Zeit abwarten. »Doch wer mich kennt«, deutete Sauerland an, »weiß, was ich ihm sagen werde.« Siegfried Beyer (65), der seinen Sohn als Kind zum Boxen gebracht und ihn als Vereinstrainer von Wismut Schwarzenberg auch ausgebildet hatte, ehe Wegner vor 18 Jahren als DDR-Trainer die Verantwortung übernahm, ist Realist: »Markus hat soviel für den deutschen Boxsport getan. Er muss nicht zum vierten Mal Weltmeister werden. Ich weiß, dass er jetzt aufhören wird.« Zwei Weltmeister, aber nur ein Champion: Mikkel Kessler (27) trat mit der Souveränität des 37maligen Siegers in 37 Kämpfen (28 durch k.o.) auf, die Beyer gefrieren ließ. Mit seinem gestochenen linken Jab dominierte der auf halbem Oberkörper tätowierte Däne vom ersten Gongschlag an den Kampf. Starr, statisch und steif stand Beyer da. Die roten Flecken in seinem Gesicht wirkten wie Signale seiner inneren Unsicherheit und Verzweiflung. Schlussgong. (GEA)

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