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Heimsiege für zwei VfL-Kämpfer

Nach vierjähriger Pause: 600 Zuschauer beim Schönberg-Cup in der Pfullinger Kurt-App-Halle

Leon Glessmann (rotes Trikot) vom VfL Pfullingen siegt gegen Eray Erkan vom BC Wangen. FOTO: REISNER
Leon Glessmann (rotes Trikot) vom VfL Pfullingen siegt gegen Eray Erkan vom BC Wangen. FOTO: REISNER
Leon Glessmann (rotes Trikot) vom VfL Pfullingen siegt gegen Eray Erkan vom BC Wangen. FOTO: REISNER

PFULLINGEN. Nach vier Jahren coronabedingter Pause führte die Box-Abteilung des VfL Pfullingen erstmals wieder den Schönberg-Cup durch. Dabei glänzten nicht zuletzt die heimischen Faustkämpfer. 21 Kämpfe wurden in Anwesenheit von Pfullingens Bürgermeister Stefan Wörner in der Kurt-App-Halle ausgetragen. Zehn Kämpfer kamen aus Pfullingen, Reutlingen, Tübingen und Metzingen. Gekämpft wurde in allen Gewichtsklassen vom Fliegen- bis zum Superschwergewicht. Und mit Marie Köder und Corinne Dalferth standen sich auch zwei Frauen im Ring gegenüber. Die Gmünderin Dalferth wurde vom Ringrichter zur Siegerin (Referee stops contest) erklärt.

Die Jüngsten (Altersklasse U 13) machten den Auftakt. Im fünften Kampf war erstmals richtig Stimmung in der Halle, denn der Reutlinger Kadir Atik kletterte in den Ring. Sein Gegner bei den Junioren (U 17) bis 60 Kilogramm war der Giengener Muhammed Coskun. Vom Gong ab war Coskun der aktivere Fighter in dem auf drei Runden angesetzten Kampf über jeweils zwei Minuten. Bereits in der ersten Runde wurde Atik angezählt. Auch in der zweiten war Coskun der Aktivere. In der dritten war Atiks Bemühen erkennbar, aber der Giengener konterte gut, so dass am Ende ein Punktsieg für Muhammed Coskun heraussprang.

Danach wurde es wieder laut in der Halle: Lokalmatador Leon Glessmann vom VfL Pfullingen boxte gegen Eray Erkan vom BC Wangen in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm (U 17). Die beiden Junioren legten los wie die Feuerwehr, wobei sich Erkan direkt eine Ermahnung wegen Innenhandschlagens einfing. Ab der zweiten Runde übernahm der von VfL-Abteilungsleiter Chris Reiske gecoachte Glessmann immer mehr das Kommando. In der dritten Runde ließ der Pfullinger nichts mehr anbrennen. Mutig und ohne Schnörkel boxend holte er sich den verdienten Punktsieg ab. Glücklich und zufrieden sagte Glessmann nach seinem Erfolg: »Ich habe versucht, technisch zu boxen, meinen Gegner auf Distanz zu halten. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.«

Chris Reiske zufrieden

Nach vierjähriger Pause zeigte sich auch Chris Reiske zufrieden. »Es ist gut, dass wieder Kämpfe stattfinden«, meinte der Schweriner, der im Schwäbischen eine neue Heimat gefunden hat und seit 2018 den Trainerschein besitzt. Für ihn ist Boxen ein toller Sport, den er speziell dem Nachwuchs empfiehlt. Jeder könne zu einem Probetraining vorbeikommen und der Mitgliedsbeitrag sei moderat. Mitbringen müsse er »nur Mut, Respekt vor sich und dem Gegner, Ordnung und Willenskraft«, präzisiert Reiske, was einen guten Boxer ausmacht.

Aus Tübingen vom SV kommt Rami Zeaiter. Er hatte gegen Simon Merkel von Boxring Villingen-Schwenningen anzutreten und siegte durch Ringrichter-Abbruch. Der Reutlinger Rocco Amato (U 17 bis 70 Kilogramm) hatte es mit Emin Efe von der TSG Giengen zu tun. In der ersten Runde konnte sich Amato gut in Szene setzen, Efe wurde einmal sogar angezählt, doch mit zunehmender Kampfdauer war der Rechtsausleger aggressiver, kam durch mit seiner Geraden, und als der Ringrichter den Reutlinger zum zweiten Mal nach einem schweren Treffer anzählte, kam das Aus in Runde zwei. Unterstützung hatte auch Minh Khoa Thrin von der TuS Metzingen in der Halle. Er kämpfte gegen Willi Schleining aus Weingarten. In der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm (U 17) holte sich Trinh einen verdienten Punktsieg.

Mykhailo Barabash (U 17, bis 80 Kilogramm) vom VfL Pfullingen kämpfte gegen Dorde Vruncinic vom Boxring Villingen-Schwenningen. Nach einem guten Kampf votierten die Punktrichter für den Pfullinger, was großen Jubel auslöste. In der Altersklasse U 22 (bis 71 Kilogramm) hatte es der Reutlinger Mouhamed Abbas mit dem Wangener Ali Ewaz Ataee zu tun. Bereits in der zweiten Runde wurde Ataee disqualifiziert. Der letzte Pfullinger, der in den Ring stieg, war Josue Wakunda, der ehemalige VfL-Fußballer. Er kämpfte gegen Darius Kopar vom Boxclub Pfullendorf. Mit einem Happy End für die Gastgeber wurde es nichts, da Wakunda (U 22, bis 71 Kilogramm) nach Punkten verlor.

Dennoch fiel das Fazit der Pfullinger Veranstalter positiv aus. »Nach vier Jahren Pause haben wir von vielen Zuschauern und den teilnehmenden Vereinen ein positives Feedback erhalten«, sagte VfL-Pressesprecher Jürgen Wippel. (GEA)