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Franziska Brauße geht in Einer-Verfolgung leer aus

Aus der angepeilten WM-Medaille in der Einer-Verfolgung wird für die Eningerin Franziska Brauße nichts. Als Vierte verpasste die Vorjahres-Zweite den Sprung auf das Podest.

Franziska Brauße aus Eningen wollte bei der WM in der Einer-Verfolgung wieder um den Titel kämpfen. Am Ende wurde es lediglich P
Franziska Brauße aus Eningen wollte bei der WM in der Einer-Verfolgung wieder um den Titel kämpfen. Am Ende wurde es lediglich Platz vier. Foto: Woitas/dpa/dpa
Franziska Brauße aus Eningen wollte bei der WM in der Einer-Verfolgung wieder um den Titel kämpfen. Am Ende wurde es lediglich Platz vier.
Foto: Woitas/dpa/dpa

KOPENHAGEN. Franziska Brauße aus Eningen hat bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Kopenhagen als Vierte eine Medaille in der 3000-Meter-Einerverfolgung knapp verpasst. Die Weltmeisterin von 2022 unterlag in Kopenhagen in der Neuauflage des Endlaufs von 2022 in 3:24,620 Minuten der Neuseeländerin Bryony Botha (3:21,086). Den Titel sicherte sich überraschend Anna Morris aus Großbritannien (3:16,560), die im Finale Titelverteidigerin Chloe Dygert besiegte. Die Amerikanerin hatte in der Qualifikation in 3:15,663 Minuten einen Weltrekord aufgestellt.

»Mir hat ein bisschen die Frische gefehlt. Zwei der drei Fahrerinnen vor mir haben sich speziell auf diesen Wettbewerb vorbereitet«, sagte Brauße, die zwei Tage zuvor mit den deutschen Verfolgerinnen Überraschungs-Silber gewonnen hatte. »Insgesamt hatte ich nicht die Traum-Saison. Ich muss wieder mehr auf mich und meinen Körper hören«, ergänzte Brauße, die im Vorjahr hinter Dygert Silber gewann und nun zum Saisonabschluss noch am Drei-Tages-Rennen in London antreten wird.

Kluge/Teutenberg triumphieren

Dennoch gab es noch Jubel im deutschen Lager. Am letzten WM-Tag gewannen Altmeister Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg unerwartet Gold im Zweier-Mannschaftsfahren. Damit retteten sie auch die deutsche Bilanz. Der 38-jährige Kluge und der 16 Jahre jüngere Teutenberg holten sich nach einer überragenden Vorstellung über 50 Kilometer mit 76 Punkten souverän den Titel vor Belgien (60) und Dänemark (59). Für Kluge war es der dritte Titel im populären Zweier-Mannschaftsfahren. Zuvor hatte er mit seinem langjährigen Partner Theo Reinhardt 2018 und 2019 triumphiert. In Kopenhagen war Reinhardt dieses Mal nicht dabei, stattdessen sprang der 22-jährige Teutenberg ein und überzeugte auf Anhieb.

»Dass wir am Ende den Titel sogar überlegen gewinnen, habe ich vor zwei Tagen nicht geglaubt. Wir haben unseren Plan 1:1 umsetzen können«, sagte Kluge und ergänzte: »Tim hat sich heute das Herz rausgefahren – jung und ungestüm.« Ein Teil des Titels gehe aber auch an Theo Reinhardt, »mit dem ich bis Olympia viel Zeit in diesem Jahr verbracht habe«, so Kluge.

Zwei Rundengewinne herausgefahren

Die Entscheidung fiel bei der vorletzten Wertung, als Kluge loszog und sich die entscheidenden Punkte holte. Zuvor hatte das Duo bereits zwei Rundengewinne herausgefahren. Dabei war Kluge erst am Freitag per Auto angereist, doch der Routinier hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. »Ich habe Roger als Nachwuchsfahrer immer zugeschaut – jetzt mit ihm Weltmeister zu werden, ist natürlich Wahnsinn«, sagte Teutenberg.

Im Madison der Frauen belegten Lea Lin Teutenberg/Lena Charlotte Reißner (Köln/Erfurt) beim frenetisch bejubelten Sieg der Lokalmatadorinnen Amalie Dideriksen/Julie Leth den zehnten Platz. Im Omnium der Männer belegte Tim Torn Teutenberg Platz acht. Im Kurzzeitbereich sind in Abwesenheit der vielfachen Weltmeisterinnen Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich (alle Cottbus) die Medaillenränge ebenfalls außer Reichweite. Die Cottbuserin Clara Schneider (Platz 12/34,035 Sek.) und Alessa-Catriona Pröpster aus Offenbach (18./34,779) schieden in der Qualifikation des 500-Meter-Zeitfahrens aus. Für die Sprinter Luca Spiegel und Henric Hackmann (beide Kaiserslautern) war im Achtelfinale des Sprint-Turniers Endstation. (dpa/GEA)