Logo
Aktuell Fechten

Fechter der TSG Reutlingen: »Wir müssen uns nicht verstecken«

REUTLINGEN. Bei den B-Jugend-Fechtern der TSG Reutlingen herrscht vor dem 11. Tisoware-Pokal an diesem Wochenende eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung. Denn für die Kadetten sind die deutschen Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften im Degen, die erstmals in der Reutlinger Storlach- und Dietweg-Halle ausgetragen werden, der absolute Saisonhöhepunkt. »Ich bin schon ein bisschen nervös«, sagt Kevin Brudi vor dem Wettbewerb, zu dem die 132 besten Fechter der Jahrgänge 2003 und 2004 aus ganz Deutschland anreisen.

Die Starter der TSG Reutlingen bei den »Deutschen«: (von links) Colin Grundler, Kevin Brudi, Julius Kazmaier, Nils Röhm.
Die Starter der TSG Reutlingen bei den »Deutschen«: (von links) Colin Grundler, Kevin Brudi, Julius Kazmaier, Nils Röhm. Foto: Markus Niethammer
Die Starter der TSG Reutlingen bei den »Deutschen«: (von links) Colin Grundler, Kevin Brudi, Julius Kazmaier, Nils Röhm.
Foto: Markus Niethammer
Entsprechend bescheiden formuliert der 13-Jährige seine Ambitionen bei seiner ersten Teilnahme: »Ich will einfach meine beste Leistung zeigen.« Schon etwas forscher klingt sein Team-Kollege Nils Röhm. Er will besser abschneiden als im Vorjahr, als er in der Zwischenrunde die Segel streichen musste. »Ich hatte nicht meinen besten Tag«, gibt der 14-Jährige zu, »das lag auch sicherlich an der Aufregung«. Die ist durchaus nachvollziehbar, ist der Tisoware-Pokal in dieser Altersklasse doch der erste Wettkampf in dieser Dimension.

Hoffnungsträger Colin Grundler

Bei den dortigen Drucksituationen wird der sportliche Erfolg besonders von der mentalen Stärke beeinflusst. Das wissen sie auch bei der TSG Reutlingen, weshalb die Fechter bereits seit über einem Jahr mit einem Mental-Trainer zusammenarbeiten. »Wir wissen jetzt, wie wir uns in solchen Situationen verhalten müssen«, meint Julius Kazmaier, der sich deshalb Hoffnungen macht, dass es diesmal noch besser laufen wird als mit Platz zwölf im Vorjahr. Das klare Ziel des 14-Jährigen: »Ich will unter die besten Acht kommen.«

Der größte TSG-Hoffnungsträger ist Colin Grundler. Der aktuelle württembergische Meister im Einzel und in der Mannschaft (zusammen mit Kazmaier und Röhm) hat es bei der vergangenen Auflage auf Rang drei geschafft. »Dahin will ich mindestens wieder kommen«, sagt der 13-Jährige selbstbewusst. Als stärkste Konkurrenz auf dem Weg dorthin sieht Grundler vor allem die eigenen Team-Mitglieder.

Auch Chef-Trainer Philipp Pleier traut den TSG-Fechtern den Sprung weit nach vorne zu. »Sie haben alle eine gute Entwicklung genommen und müssen sich vor den großen Leistungszentren nicht verstecken«, findet er. Er rät seinen Schützlingen, das Vertrauen aus der intensiven Vorbereitung mit in den Wettkampf zu nehmen, mutig zu agieren und die positive Atmosphäre in der Halle mitzunehmen.

Für echtes Weltcup-Feeling, das für Zuschauer kostenlos ist, sorgt das Profi-Equipment auf den insgesamt 18 Fechtbahnen, das vom Reutlinger Fechtausrüsters Allstar zur Verfügung gestellt wird. »Das sind hochprofessionelle Wettkampfbedingungen«, sagt Sabine Dörr, Tisoware-Geschäftsführerin und Hauptsponsorin des Turniers. Sie ist stolz darauf, dass die Meisterschaft vom Deutschen Fechterbund so regelmäßig nach Reutlingen vergeben wird. »Das ist nicht selbstverständlich.« Die Vorbereitungsarbeiten sind diesmal allerdings noch aufwendiger als sonst, da erstmals in zwei Hallen parallel gefochten wird. »Das ist eine logistische und technische Herausforderung«, sagt Joachim Weise vom Organisations-Team. Er ist sich aber sicher, dass seine rund 60 Helfer wie immer alles gut hinbekommen, sodass die Einzelwettkämpfe am Samstag (Finals ab 16.30 Uhr) und der Mannschaftswettbewerb am Sonntag (Finals ab 15 Uhr) jeweils pünktlich um 8.30 Uhr beginnen können. (GEA)