GELLONG. Das deutsche Radsport-Talent Marius Mayrhofer hat seinen ersten Profi-Sieg gefeiert. Der 22-Jährige gewann am Sonntag das zur WorldTour gehörende Cadel Evans Great Ocean Race im australischen Geelong. Nach 174 Kilometern war der gebürtige Tübinger im Sprint schneller als der Franzose Hugo Page und der australische Tour-Etappensieger Simon Clarke. Bereits in der vergangenen Woche hatte Mayrhofer mit zwei Top-Ten-Platzierungen bei der Tour Down Under auf sich aufmerksam gemacht.
»Das bedeutet mir alles. Mein letztes Rennen habe ich als Junior gewonnen. Ich bin Radfahrer geworden, um Rennen zu gewinnen. Das ist mir in meiner gesamten U23-Zeit nicht gelungen und jetzt habe ich endlich diesen Sieg«, sagte Mayrhofer. Vor dem Ziel nutzte er eine kleine Abfahrt, um Geschwindigkeit aufzubauen. Dann eröffnete er taktisch klug früh den Sprint und gewann am Ende souverän mit einer Radlänge Vorsprung. »Ich habe so lange von diesem Sieg geträumt, ich kann nicht glauben, was passiert ist.«
Für die deutschen Rad-Profis war es der erste Sieg bei einem World-Tour-Eintagesrennen seit vier Jahren. 2019 hatte Sprinter Pascal Ackermann das Heimspiel Eschborn-Frankfurt für sich entschieden. Für den Rennstall DSM war es bereits der zweite Erfolg in der noch jungen Saison, nachdem Mayrhofers Teamkollege Sam Welshford (Australien) wenige Stunden zuvor bei der Vuelta a San Juan die Nase vorn gehabt hatte.Stärke EintagesrennenMayrhofer steht beim niederländischen Team DSM unter Vertrag und ist in seinem zweiten Profi-Jahr. Vor drei Jahren bereits hatte er in der Elite-Klasse bei der deutschen Meisterschaft auf dem Sachsenring mit Rang fünf seine Qualitäten angedeutet. Im Vorjahr bei der Deutschland-Tour folgte für den Dußlinger unter anderem ein zehnter Rang auf der Auftakt-Etappe. Der Schwabe sieht sich selbst aus Klassikerfahrer, möchte bei Eintagesrennen glänzen. Mayrhofers Traum ist der Gewinn der WM. Auf sich aufmerksam machte er auf größerer Bühne bereits 2018 beim Junioren-Rennen der Straßenradweltmeisterschaften in Innsbruck. Auf dem schweren Kurs belegte Mayrhofer den zweiten Platz – hinter dem heutigen Weltmeister und Vuelta-Sieger Remco Evenepoel aus Belgien. (dpa/GEA)