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Drei Jahre nach Olympia-Triumph: Eningerin Franziska Brauße bleibt ohne Medaille

In Tokio hatte der deutsche Frauen-Vierer um die Eningerin Franziska Brauße mit Gold und Weltrekord für das deutsche Olympia-Highlight auf der Bahn gesorgt. Bei den Spielen in Paris reicht es nicht mehr für eine Medaille. Eine Fahrerin fehlt sehr.

Das deutsche Team mit Franziska Brauße, Laura Süßemilch, Lisa Klein und Mieke Kröger in Aktion. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Das deutsche Team mit Franziska Brauße, Laura Süßemilch, Lisa Klein und Mieke Kröger in Aktion.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES. Drei Jahre nach dem Triumph von Tokio ist der deutsche Bahnrad-Vierer der Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 ohne Medaille geblieben. Am Ende reichte es in veränderter Konstellation nur noch zu Platz sechs, nachdem Franziska Brauße aus Eningen, Mieke Kröger, Lisa Klein und Laura Süßemilch zuvor im Velodrome von Saint-Quentin-en-Yvelines in der entscheidenden ersten Runde mit einer Zeit von 4:07,908 Minuten das kleine Finale verpasst hatten. 

Im Keirin der Frauen schafften Emma Hinze und Ex-Weltmeisterin Lea Sophie Friedrich souverän den Einzug ins Viertelfinale. Hinze gewann ihren Lauf, Friedrich wurde in ihrem Lauf Zweite. Für einen deutschen Rekord sorgte der Offenbacher Luca Spiegel zum Auftakt des Sprint-Wettbewerbs in 9,479 Sekunden über 200 Meter. Trotzdem ereilte Spiegel genauso wie Maximilian Dörnbach in der nächsten Runde das Aus, womit kein Deutscher mehr im Sprint-Wettbewerb vertreten ist.

Der deutsche Frauen-Vierer verbesserte sich im Vergleich zum Vortag noch einmal um vier Zehntelsekunden. Das reichte aber nicht mehr für das kleine Finale. »Es war in Ordnung. Es hat jeder sein Bestes gegeben. Es fehlt halt eine Fahrerin«, sagte Klein mit Blick auf die zurückgetretenen Tokio-Olympiasiegerin Lisa Brennauer: »Sie können wir noch nicht ersetzen.«

Deutscher Weltrekord hat weiter Bestand

Bei Olympia 2021 hatten Klein, Brennauer, Brauße und Kröger zusammen Gold geholt und dabei in 4:04,242 Minuten den weiterhin gültigen Weltrekord aufgestellt. Damals wurde der Vierer, der auch noch EM- und WM-Gold holte, gar zur Mannschaft des Jahres in Deutschland gekürt.

Neu dazugekommen ist Laura Süßemilch, die die Lücke von Brennauer noch nicht schließen kann und im unbedeutenden Platzierungslauf durch Lena Reißner ersetzt wurde. »Aktuell haben wir keinen Ersatz bekommen. Ich hoffe, dass wir es in Zukunft hinbekommen«, sagte Bundestrainer André Korff. Brennauer sei eine Bank gewesen, »nicht nur physisch, sondern auch mental«. So sah es auch Kröger: »Von den Persönlichkeiten her kriegen wir das ganz gut hin. Manchmal wird sie noch zur Hilfe gerufen, so als Mutti. Formtechnisch ist sie natürlich ein Riesen-Baustein des Vierers gewesen.«

Immerhin der Weltrekord des deutschen Frauen-Vierers von Tokio hat noch Bestand, das siegreiche Team aus den USA kam im Finale gegen Neuseeland an diese Zeit nicht ganz heran. »Man schielt da natürlich immer ein bisschen drauf und ist glücklich, wenn unser Weltrekord weiter oben steht. Das trifft einen dann schon«, sagte Brauße. Bei den Männern holte sich in einem spannenden Finale Australien gegen Großbritannien Gold. Der deutsche Vierer war nicht über die Qualifikation hinausgekommen. (dpa)