OSTFILDERN-RUIT. Eine emotionale Achterbahnfahrt erlebte Bebenhausens Spitzenspieler Georg Braun beim 2. Viktor-Kortschnoi-Memorial in der Ruiter Sportschule. Das hochkarätig besetzte Einladungsturnier wurde von der Jussupow Schachschule und dem Schachverband Württemberg mit vielen internationalen Titelträgern ausgetragen. Nachdem Braun lange Zeit die Tabelle anführte und auf bestem Weg zu einer Internationalen Meister-Norm war, verlor der Riedericher am Ende zwei Schwarzpartien und verpasste hauchdünn den nächsten Schritt zum Titel Internationaler Meister.
In der ersten Runde bezwang Braun die schweizerische Frauen-Großmeisterin Lena Georgescu. Danach endete die Partie gegen den internationalen Meister Magnus Ermitsch aus Kiel mit einem Remis. In der dritten Runde spielte Braun gegen den erfahrenen lettischen Großmeister Zigurds Lanka – der Riedericher siegte. Gegen den Internationalen Meister Gabriel Gaehwiler aus der Schweiz erzielte die Nummer eins des SK Bebenhausen ein Remis. In Runde fünf spielte Braun gegen den jüngsten Teilnehmer im Feld, den 14-jährigen Alfred Nemitz aus Potsdam. Braun erkämpfte sich ein schmeichelhaftes Remis. In der sechsten Runde bezwang Braun den 15-jährigen Lukas Dotzer, der bereits Internationaler Meister ist und als größtes Nachwuchstalent Österreichs gilt.
Nach sechs Runden hatte Braun 4,5 Punkte erzielt und teilte sich die Tabellenführung mit dem polnischen Großmeister Michal Krasenkow, einer Schach-Legende, die vor 25 Jahren zu den Top Ten der Welt gehörte. Aber trotz des guten Zwischenstands war die Internationaler-Meister-Norm noch nicht in trockenen Tüchern. In Runde sieben verlor Braun gegen den österreichischen Nationalspieler Valentin Dragnev, ehe es gegen Krasenkow ein Remis gab. In der Schlussrunde benötigte Braun mindestens ein Remis zur Normerfüllung. Bei einer Niederlage würde die erforderte Elo-Leistung von 2.450 und damit die Norm um lediglich fünf Elo-Punkte verfehlt werden. Braun musste sich dem ehemaligen deutschen Meister und langjährigen Nationalspieler Alexander Graf geschlagen geben.
Valentin Dragnev gewann das Turnier mit 6,5 Punkten. Zweiter wurde Michal Krasenkow (5,5). Den dritten bis sechsten Platz mit je 5 Punkten belegten Ermitsch, Gaehwiler, Dotzer und Braun. (GEA)

