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Das verschmähte Super-Talent

STUTTGART. Glückliche Männer sehen anders aus. Bei Borussia Dortmund war für den Shooting Star der Weltmeisterschaft kein Platz mehr. David Odonkor steht nun bei Betis Sevilla unter Vertrag. »Ich bin traurig, von Dortmund wegzugehen«, sagt Odonkor. So wie der 22-Jährige das am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, glaubt man ihm den Abschiedsschmerz. Und den Bammel vor der Fremde. »Ich bin seit 1998 bei der Borussia. Da tut der Abschied schon ein bisschen weh.« Odonkor sieht so traurig bei seinen Worten aus, dass er einem fast Leid tun muss. Aber er wehrt sich tapfer. »Ich muss in die Zukunft schauen«, sagt Odonkor. In der letzten Saison war er noch kein Nationalspieler, absolvierte aber 33 Bundesligaspiele für den BVB. In dieser Saison müssen sich die deutschen Talente bei den ausländischen Stars hinten anstellen. Dortmunds Coach Bert van Marwijk holte Frei, Valdez, Pienaar und Tinga. Und plötzlich saß Odonkor auf der Ersatzbank. »Ich muss spielen«, sagt Odonkor und macht sich Mut. 6,5 Millionen Euro zahlte Betis für Odonkor. Beim 3:1-Sieg der Borussia beim VfB Stuttgart hatte er wieder nur auf der Bank gesessen, davor war der Nationalspieler zweimal eingewechselt worden. Odonkor wollte nicht wechseln, er wollte sich in Dortmund »durchbeißen«, wie er immer wieder betont. Aber als die Borussia groß einkaufte, sah er keine Chance mehr. Jetzt will er sich in Spanien beweisen. Wie das genau gehen soll, weiß er noch nicht, aber: »Ich bin ein Kämpfer.« So hatte man ihn bei der Weltmeisterschaft aber eigentlich gar nicht wahrgenommen. In Spanien will er sich »Mühe geben, die Sprache zu lernen. Ich will trainieren, spielen, ganz normal meine Arbeit tun«. Von Sonntag bis Dienstag war er schon in Sevilla. Am Donnerstag fliegt er zu offiziellen Vorstellung zurück nach Spanien.

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