TÜBINGEN. Trotz eines laufenden Vertrags für die kommende Saison 2024/2025, der auch für die BARMER 2. Basketball Bundesliga gültig ist, wird Head Coach Danny Jansson die Tigers Tübingen zum 30. Juni 2024 verlassen. Das teilt der Verein in einer Pressemitteilung mit. Der 44-jährige Finne macht damit von seiner vertraglichen Ausstiegsoption Gebrauch, die es ihm ermöglicht, im Falle eines Abstiegs aus der easyCredit BBL zu einem anderen BBL-Klub zu wechseln. Nach vier Jahren in Tübingen schließt sich Jansson nun den MLP Academics Heidelberg an. Die Tigers Tübingen erhalten eine Ablöse. Über die genauen Modalitäten wurde zwischen beiden Vereinen Stillschweigen vereinbart.
Jansson äußert sich wie folgt zu seinem Abgang aus Tübingen: »Es war eine wahnsinnig schwere Entscheidung für mich, Tübingen zu verlassen. Bis zuletzt bin ich davon ausgegangen, dass auch in der kommenden Saison 2024/2025 Trainer der Tigers Tübingen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga bin. Ich fühle mich auch inzwischen als Tübinger. Jedoch kam in den letzten Tagen auch das Interesse aus Heidelberg auf, als Coach weiter in der easyCredit BBL arbeiten zu können. Ich habe in meinem Urlaub viel nachgedacht, alle Punkte gegenübergestellt. Letztendlich habe ich mich für Heidelberg entschieden, auch deshalb, weil ich in Tübingen nur noch einen Vertrag über ein Jahr habe. Der Klub will jedoch langfristig planen, vor allem auch mit Spielern. Ich bedanke mich bei der gesamten Tübinger Organisation, jedem einzelnen Fan, allen Partnern und Unterstützern des Klubs für vier ereignisreiche und zumeist erfolgreichen Jahre. Ich sage Tschüss für jetzt, vielleicht sieht man sich eines Tages wieder. Ich wünsche den Tigers Tübingen für die Zukunft alles Gute.«
Großes Bedauern bei den Tigers
Die Tigers Tübingen bedauern diesen Schritt sehr, bedanken sich aber bei Jansson für die zurückliegenden, gemeinsamen vier Jahre und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Dazu Prof. Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG: »Wir waren uns der vertraglichen Situation bewusst und haben daher den Markt bereits sondiert. Derzeit befinden wir uns in intensiven Gesprächen mit potentiellen Nachfolgern, die unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen werden. Uns ist dabei nach wie vor wichtig, auf exzellente Nachwuchsarbeit zu setzen und mit jungen Talenten, viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft der Region einen attraktiven Basketball zu bieten.«
Jansson wechselte im Sommer 2020 von Ulm nach Tübingen. In der Münsterstadt war der Finne zuvor für sechs Jahre in den verschiedensten Funktionen aktiv. Der 44-Jährige startete in der Corona-Zeit unter schwierigen Bedingungen. Dennoch gelang es Jansson, Schritt für Schritt eine schlagkräftige Truppe an den Start zu bringen. Nach einer durchwachsenen ersten Spielzeit 2020/2021 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga beendeten die Tigers Tübingen die Runde mit neun Siegen und 18 Niederlagen auf Rang 13. Im Anschluss ging es zwei Jahre steil nach oben. Zweimal hintereinander wurde der sportliche Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga geschafft, in beiden Spielzeiten 2021/2022 und 2022/2023 schlossen die Raubkatzen die Saison jeweils als Vize-Meister im deutschen Basketball-Unterhaus ab.
Dank gilt Jansson
Im zweiten Anlauf waren die Schwaben im Sommer des vergangenen Jahres auch wirtschaftlich und strukturell bereit, den Aufstieg in die erste Liga in Angriff zu nehmen. Unzählige Verletzungen über die gesamte Saison 2023/2024 und das geringste Budget aller BBL-Klubs waren unter anderem Gründe, warum es letztendlich nicht zum Ligaverbleib gereicht hat. Insgesamt sieht die Bilanz von Jansson nach vier Jahren wie folgt aus: 76 Siege, ein Unentschieden und 71 Niederlagen. »Wir bedanken uns bei Trainer Danny Jansson für die vier gemeinsamen Jahre in Tübingen und wünschen dem Finnen gleichzeitig an seiner neuen Wirkungsstätte in Heidelberg privat und sportlich alles Gute«, heißt es vom Verein. (GEA)