Logo
Aktuell Sport

Boll-Festspiele, Teil drei?

VON MANFRED KRETSCHMER

STUTTGART. Dirk Schimmelpfennig, seines Zeichens Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), hat immer eine Antwort parat. Und wenn er etwas betonen möchte, dann biegt er die Frage so hin, dass er eine Antwort wie aus dem Guss geben kann. Ob das 16-köpfige deutsche Team vor der Heim-EM ab dem morgigen Sonntag bis zum 20. September einen besonderen Druck verspüre, lautete die Fragestellung. Schimmelpfennig: »Das ist eine besondere Freude, hier in Stuttgart vor heimischem Publikum spielen zu dürfen.«

Eine besondere Freude würde sich Timo Boll machen, wenn er für einen weiteren Eintrag in den Geschichtsbüchern des Tischtennis-Sports sorgen könnte. Sowohl 2007 in Belgrad als auch 2008 in St. Petersburg holte der in der Bundesliga für Borussia Düsseldorf zum Schläger greifende Boll drei Titel - im Einzel, im Doppel (jeweils an der Seite von Christian Süß) und mit der Mannschaft. Folgen nun in Stuttgart die Boll-Festspiele, Teil drei? »Ich bin gespannt, wie es hinhaut. Meine Form ist ganz passabel«, sagt Boll. Und wenn der 28-Jährige die Worte »ganz passabel« benutzt, dann heißt das: Er befindet sich in sehr guter Verfassung.

321 Teilnehmer aus 45 Nationen sind in der Porsche-Arena und Schleyer-Halle am Start. »Zum ersten Mal wird unser Hallen-Duo komplett ausgenutzt«, klärt Andreas Kroll von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart auf. In der Porsche-Arena wird nächste Woche der Ein-millionste Besucher geehrt.

Apropos Besucher: »Die Nachfrage nach Karten ist ungebrochen. Unser Ziel ist es, an allen Tagen ein ausverkauftes Haus zu haben«, sagt DTTB-Präsident Thomas Weikert. Auf die Unterstützung der Fans setzen logischerweise die deutschen Spieler, die von Sonntag bis Mittwoch in den Mannschafts-Konkurrenzen auftrumpfen wollen. Das Männer-Team gilt als klarer Favorit, auch wenn Bundestrainer Richard Prause warnt: »Die Titelverteidigung wird kein Selbstläufer.« Die härtesten Rivalen dürften Österreich und Weißrussland sein. Bei den Frauen, die auf die verletzte Führungsspielerin Elke Schall verzichten müssen, sollte auf jeden Fall mehr herausspringen als der zehnte Platz von St. Petersburg. (GEA)