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Aktuell Leichtathletik

Was das Internationale Läufermeeting in Pliezhausen dieses Jahr bietet

Der GEA beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem Internationalen Kost Läufermeeting am kommenden Sonntag.

Rosina Schneider (Nummer 10) will sich in Abwesenheit von Malaika Mihambo (1) ihren ersten Sieg im Schönbuchstadion schnappen.
Rosina Schneider (Nummer 10) will sich in Abwesenheit von Malaika Mihambo (1) ihren ersten Sieg im Schönbuchstadion schnappen. Foto: Dieter Reisner
Rosina Schneider (Nummer 10) will sich in Abwesenheit von Malaika Mihambo (1) ihren ersten Sieg im Schönbuchstadion schnappen.
Foto: Dieter Reisner

PLIEZHAUSEN. Das Internationale Läufermeeting in Pliezhausen ist eine feste Größe im Kalender der Top-Athleten. Am kommenden Sonntag blickt die Leichtathletik-Welt wieder auf die beschauliche Gemeinde in Baden-Württemberg, wo für viele Starter die Freiluft-Saison beginnt.

Werden wieder Rekorde fallen?
Im vergangenen Jahr durften die Zuschauer in Pliezhausen über gleich vier neue Meeting-Rekorde jubeln. Auch 2025 ist damit zu rechnen, dass neue Bestmarken aufgestellt werden. Maximilian Thorwirth (Tübingen) hat bereits angekündigt, den Rekord über die 3.000 Meter zu verbessern. Ein weiterer Anwärter wäre der Norweger Tobias Gronstad gewesen, der seine Teilnahme über 600 Meter verletzungsbedingt kurzfristig absagen muss. Im Vorjahr stürmte der extrovertierte Olympia-Teilnehmer im Schönbuchstadion nicht nur zum Meeting-Rekord (1:14,56 Minuten), sondern verbesserte auch die norwegische Bestmarke. Eine Pliezhausen-Bestzeit peilt auch Eveline Saalberg (Niederlande) über 600 Meter an. Die Olympiazweite aus dem Jahr 2024 und Weltmeisterin 2023 mit der 4x400 Meter-Staffel der Niederlande ist sportlich gesehen ein absolutes Aushängeschild. In Abwesenheit von Weitsprung-Star Malaika Mihambo versucht das deutsche Hürden-Talent Rosina Schneider (Sulz) ihren ersten Erfolg über die krummen Sprintstrecken zu erkämpfen.

Wie sieht der Zeitplan aus?
Los geht es im Schönbuchstadion um 10.00 Uhr. Zunächst starten die Jugend-Klassen über die längeren Distanzen. Das erste Highlight steht ab 12 Uhr an: Über die 4x100 Meter gehen die U20-Staffeln des Deutschen Leichtathletik-Verbandes an den Start und wollen den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen. Gegen 13.50 Uhr folgen die Sprints über 80 Meter, direkt im Anschluss gibt sich die Hürden-Elite um Olympia-Teilnehmer Joshua Abuaku (Frankfurt) über 300 Meter die Ehre. Um 15 Uhr werden bei der großen Athleten-Präsentation die Top-Starter offiziell vorgestellt. Um 17 Uhr rennt Maximilian Thorwirth um den 3.000-Meter-Rekord. Ein detaillierter Zeitplan mit allen Wettkämpfen gibt es auf der Webseite des Veranstalters.

Was macht Pliezhausen zu einem besonderen Wettkampf?
Es ist die Nähe zwischen Spitzensportlern und Zuschauern, die das Event einzigartig macht. Ein Gespräch hier, ein Autogramm da: In den vergangenen Jahren gab es in Pliezhausen Top-Starter zum Anfassen. »Es ist schön, so nah an den Leuten zu sein«, freute sich Hindernis-Ass Gesa Krause im Vorjahr. »Die Stimmung ist super cool. Ich liebe diese Meetings. Dort ist die Basis unseres Sports«, erklärt Maximilian Thorwirth. »Da ist es auch die Aufgabe von uns Profi-Athleten etwas zurückzugeben.«

Wie steht es um das Traditions-Meeting im Schönbuchstadion?
Malaika Mihambo, Gesa Krause und Alica Schmidt. Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh und Tobias Gronstad. Sie alle starteten bereits beim Meeting in Pliezhausen, das es bereits seit 40 Jahren gibt. So toll die Erfahrung für die Zuschauer aus der Region ist, Weltklasse-Athleten im Schönbuchstadion zu sehen, so groß ist die Herausforderung für den ausrichtenden LV Pliezhausen um Meetingleiter Thomas Jeggle. Solch große Namen in die Region zu locken, funktioniert nur deshalb, weil die Veranstaltung ein »Challenger-Meeting« ist, bei dem es wertvolle Punkte für die Weltrangliste zu gewinnen gibt. Doch die Anforderungen an Preisgeld, Logistik und Co. sind bei der weltweit zweitbesten Liga nach der Diamond-League hoch. So hoch, dass die Veranstalter Jahr für Jahr kämpfen müssen, um den Status zu halten. »Wir mussten ganz schön ackern«, sagt Jeggle, der bereits im Vorjahr mit allen Mitteln für den Status seines Meetings kämpfen musste. »Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist nicht so berauschend.« Entsprechend zögerlich sind Sponsoren. Und auch der Gemeinde fehlt das Geld. Die Laufbahn müsste dringend saniert werden, um weiter Wettkämpfe auf höchstem Niveau austragen zu können. Doch weil die Mittel fehlen, rückt das Projekt in weite Ferne und das Internationale Meeting in Gefahr. »Wir müssen von Jahr zu Jahr schauen«, erklärt Jeggle. (GEA)