REUTLINGEN. Kalt und sonnig wie es sich für einen Winterlauf gehört, waren am Samstagnachmittag die Bedingungen an der Kreuzeiche zum Auftakt der traditionellen Laufserie. Pandemiebedingt durften zwar nur 500 Läuferinnen und Läufer über die Fünf- und Zehn-Kilometer-Distanz auf die Strecke, doch dem Spaß aller Beteiligten tat dies keinen Abbruch. Wie erwartet siegte auf der Langdistanz bei den Männern überlegen Lorenz Baum (LAV Tübingen). Das Duell Jung gegen Alt gewann die Tübingerin Jule Vetter nicht ganz unerwartet gegen die Lauf-Ikone Sabrina Mockenhaupt-Gregor (LV Pliezhausen).
Bestens organisiert, wie man es von der Abteilung Schneesport und Triathlon der TSG Reutlingen nicht anders kennt, schickte Albgold-Marketingleiter Matthias Klumpp die Teilnehmer auf die Strecke. "Vorbildlich und diszipliniert ging es zu. Den Auftakt machte bereits um 12.30 Uhr der Schülerlauf mit 87 Teilnehmern.
Strecke gut präpariert
Zwei Stunden später gingen dann die 150 Teilnehmer über die fünf Kilometer-Distanz. Eine Runde mit Start und Ziel am Stadion ging es rund um den Monte Kiki. Bereits nach 16:45 Minuten lief Luca Hauser (TSV Glems run2gether) ins Ziel. 19 Sekunden dahinter sein Vereinskamerad Andreas Schindler. Bei Stefan Gackstatter reichte es mit 64 Sekunden Rückstand nur zu Platz 3. Bei den Frauen stürmte mit klarem Vorsprung Anna-Lena Theisen von der LG Rhein-Wied in 18:37 ins Ziel. 29 Sekunden dahinter folgte Franziska Schrader (LAV Stadtwerke Tübingen) vor Lisa Griesinger (LV Pliezhausen), die 19:10 Minuten benötigte.
Zwei Runden auf der gut präparierten Strecke – teils Asphalt, teils Rindenschrot – musste absolvieren, wer die zehn Kilometer unter die Sohlen nahm. Schon nach der ersten Runde hatte der haushohe Favorit Lorenz Baum einen beachtlichen Vorsprung herausgelaufen. Schnell war jedoch klar, dass seine persönliche Bestzeit von knapp unter 30 Minuten an diesem Tag nicht in Gefahr geriet. Er überzeugte dennoch 31:55 Minuten. 40 Sekunden mehr benötigte Boris Rein (LV Pliezhausen) und weitere 18 Sekunden später durchquerte Patrick Ziegelmüller die Ziellinie.
Der große Beifall blieb allerdings aus, denn Zuschauer waren im Zielbereich wegen Corona nicht zugelassen. Lediglich entlang der Strecke gab es einige ambitionierte Spaziergänger, die die Läuferinnen und Läufer anfeuerten.
Baum zeigte sich mit seiner Leistung sehr zufrieden: »Ich bin etwas langsamer angegangen, damit mir hinten raus nicht die Luft ausgeht. Es hat bei den optimalen Bedingungen viel Spaß gemacht, vor allem wieder mit anderen Läufern in direkten Wettkampf zu treten, nachdem wir letztes Jahr nur virtuell gegeneinander angetreten sind.« Lorenz Baum freut sich schon auf den zweiten der vier Läufe des Winterlauf-Cups am 29. Januar in Gniebel – auch die beiden anderen Wettkämpfe am 12. Februar wieder an der Kreuzeiche und am 26. Februar in Trochtelfingen will er mitlaufen.
Mit 41 Jahren ist Sabrina Mockenhaupt-Gregor fast doppelt so alt wie ihre Konkurrentin um Platz 1, Jule Vetter, die 21 Lenze jung ist. Die für den LAV Tübingen startende Vetter hatte schon nach fünf Kilometer einen Vorsprung herausgelaufen, am Ende waren es 46 Sekunden, die Vetter mit einer Zeit von 36:29 Minuten, der Let’s Dance-Kandidatin abnahm. »Ich bin erst wieder seit drei Wochen im Training und voll zufrieden. Es war sehr motivierend gegen Jule Vetter zu laufen.« Die Tübinger Jurastudentin freute sich nach langer Verletzungspause wieder voll trainieren zu können. »Solche Wettkämpfe machen ungeheuer Spaß, ich hatte für mich so eine Zeit gar nicht erwartet.«
Für die Allermeisten ging und geht es beim Alb-Gold Winterlauf jedoch ums Dabeisein. So etwa für die Metzingerin Mies Müller, die in ihrer Altersklasse Platz 1 belegte und die zusammen mit dem Dettinger Rolf Klemp seit 19 Jahren beim Winterlauf-Event traditionell immer dabei ist. »Ich hoffe, ich kann noch eine Weile mitlaufen«, sagte Mies Müller, die als Lauftrainerin den Spaß an diesem Sport vermittelt. (GEA)