PLIEZHAUSEN. Die Arbeitsgemeinschaft Sport (ASP) in Pliezhausen ist seit ihrer Gründung im Jahr 2002 durch die sporttreibenden Vereine vieles: Dienstleister für Vereine, Anbieter eines vielfältigen, bedarfsorientierten Kursangebots sowie Partner der Gemeinde. Und als solcher möchte die ASP auch in die Verantwortung gehen und die Kommune beim Erhalt der Sportstätten unterstützen – explizit bei der laut ASP-Vorsitzendem Thomas Jeggle dringend notwendigen Sanierung des Schönbuchstadions. In der gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und den Ortschaftsräten stellte er einen Masterplan vor.
Fakt ist: Nach einer durch die coronabedingte, wirtschaftliche Krise habe sich die finanzielle Situation der ASP deutlich verbessert. Sie sei, so Jeggle, seit 2023 nicht mehr auf eine direkte finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde angewiesen. Gleichwohl seien die ideelle und materielle Unterstützung für den weiteren Erfolg unerlässlich, wie er betonte. Die erwirtschafteten Überschüsse sollen einerseits für die Bildung von Rücklagen für die Förderung von Vereinsprojekten und Sicherung der Sportstätteninfrastruktur verwendet werden. Bei der Kunststoffbahn im Schönbuchstadion wie auch beim Hartplatz sei der Sanierungsbedarf unübersehbar, so Jeggle. Derzeit könne die Gemeinde angesichts der prekären Finanzsituation leider nicht in diesem Bereich investieren, wie Bürgermeister Christof Dold bestätigte.
Sanierung in drei Schritten
Im Sinne einer stufenweisen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des zum Beginn der 70er-Jahre entstandenen Gesamtareals haben sich die ASP, der LV und der TSV Pliezhausen mit Unterstützung der Gemeinde zusammengetan und das Institut für Sportentwicklung für Kooperative Planung und Sportentwicklung sowie das Büro Zoll Architekten Stadtplaner mit der Erarbeitung eines Masterplans beauftragt, den Jeggle nun Gemeinderat und Ortschaftsräten vorstelle. In drei Schritten könnte das Gesamtgelände saniert und neu gestaltet werden, Priorität habe das Stadion mit der Laufbahn. Denn, so Jeggle: Die Leichtathletik sei der sportliche Lebensnerv Pliezhausens. Unter anderem sollen eine zweite 100-Meter-Bahn entstehen und ein Beleuchtungskonzept erstellt werden. In Phase zwei würde vor allem die Wiedernutzbarmachung des Hartplatzes, der aktuell keine Funktion mehr erfülle, im Mittelpunkt stehen: »Wir könnten dort einen multifunktionalen Platz schaffen«, erläuterte der ASP-Vorsitzende. Der Rasenplatz dagegen sei in einem guten Zustand, habe lediglich Optimierungsbedarf. In einem letzten Schritt könnte ein öffentlicher Spiel- und Abenteuerplatz entstehen.
Über Kosten habe man bei der Masterplanung nicht gesprochen. Es sei darum gegangen, aufzuzeigen, wohin der Weg gehen könne. Man sei gerüstet, wenn eine Realisierung möglich sei: »Wir hoffen, dass in zwei Jahren wieder finanzielle Spielräume vorhanden sind.« Bürgermeister Dold begrüßte es, nun einen Masterplan in der Schublade zu haben und zu wissen, wohin die Reise gehen könnte, wenn sich eine Türe öffne. »Wir bleiben dran«, teilte er den sporttreibenden Vereinen mit.
ASP-Geschäftsführerin Tanja Baudouin erläuterte den Gemeinderäten, was sich seit dem letzten Bericht vor zwei Jahren im Gemeinderat alles getan hat – die Entwicklung sei weiterhin positiv. Ziel sei, den Kursbereich weiter auszubauen und aktiv in das betriebliche Gesundheitsmanagement einzusteigen. Der Umzug der Geschäftsstelle ins ehemalige Milchhäusle habe sich gelohnt, man habe dadurch eine attraktive Anlaufstelle geschaffen.
Unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Sport befindet sich auch die Kindersportschule (KISS), die laut Leiterin Anja Hennecke ebenfalls ständig am Wachsen sei. Derzeit werden 46 Kurse angeboten. Als Sorgenkind bezeichnete sie die Schwimmkurse: 208 Kinder würden auf der Warteliste stehen, der Ansturm könne nur sehr langsam abgebaut werden. Die Belegung des Lehrschwimmbeckens sei quasi ausgereizt, deshalb bat sie die Gemeinde um eine Erweiterung der Belegungszeiten auf den Samstag.
Bei ASP wie auch KISS handele es sich, so Bürgermeister Dold, um Erfolgsmodelle. Ohne das Angebot der Kiss wäre die Gemeinde ein Stück ärmer und mit der Gründung der ASP habe man eine Möglichkeit gefunden, dass Vereine in immer schwieriger werdenden Zeiten weiter bestehen könnten. Die Zeiten seien für die ASP nicht immer leicht gewesen und sie habe lange defizitär gewirtschaftet. Aber, so der Bürgermeister: »Es war richtig, einen langen Atem gehabt zu haben.« (GEA)

