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Lorenz Baum von der LAV Tübingen knackt die 30-Minuten-Marke über 10.000 Meter

Statt bei den deutschen Titelkämpfen laufen die Tübinger Leichtathleten nur für sich im Stadion des SV 03.

Statt bei den deutschen Titelkämpfen lief Lorenz Baum für sich. ARCHIVFOTO: GÖRLITZ
Statt bei den deutschen Titelkämpfen lief Lorenz Baum für sich. ARCHIVFOTO: GÖRLITZ Foto: Ralf Görlitz
Statt bei den deutschen Titelkämpfen lief Lorenz Baum für sich. ARCHIVFOTO: GÖRLITZ
Foto: Ralf Görlitz

TÜBINGEN. Die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften über 10.000 Meter hatten vor allem vonseiten der Tübinger Athleten für Protest gesorgt, weil die Bundes-Notbremse in der Corona-Pandemie bei Wettkämpfen nur den Start von Landes- und Bundes-Kaderathleten und Berufssportlern erlaubt. Die für die Titelkämpfe qualifizierten fünf Läufer der LAV Stadtwerke Tübingen Lorenz Baum, Timo Göhler, Tony Tomsich, Katja Fischer und Hanna Gröber wurden aber am Ende eben nur deshalb aus den Startlisten gestrichen, weil es in Baden-Württemberg keine Landeskader für Aktive gibt.

Die anderen Landesverbände hatten schnell reagiert und einfach Kader benannt, die den für die Meisterschaften qualifizierten Läufern einen Start ermöglichten. Dabei hatten sich auch die Tübinger wochenlang auf die Titelkämpfe vorbereitet. Sogar einen PCR-Test hatten sie noch gemacht, weil der für die DM notwendig war. Die reduzierten Startlisten konnten nach Ansicht der Tübinger Läufer keine fairen Ergebnisse mehr hervorbringen. Um trotzdem ihre gute Form zu nutzen, haben die LAVler deshalb ein eigenes Rennen im SV 03-Stadion auf die Beine gestellt. Handgestoppt ist dabei Lorenz Baum die 10.000 Meter in inoffizieller persönlicher Bestzeit von 29:45 Minuten gelaufen. »Ich bin überglücklich, die 30 Minuten geknackt zu haben. Es war gut, dass wir, Timo, Tony, Katja und ich, jetzt zu viert versucht haben, die Meisterschaft zu simulieren«, zeigte sich Lorenz Baum anschließend zufrieden.

Lauf auf Video dokumentiert

Tony Tomsich und Timo Göhler mussten das Rennen vorzeitig beenden, beteiligten sich aber als Pacemaker und mit Anfeuerungsrufen gemeinsam mit LAV-Trainerin Isabelle Baumann, die auf dem Rad dabei war. Sie hatte bis zum letzten Augenblick versucht, eine Möglichkeit für die Athleten zu finden, dass diese doch noch am Samstag die Reise nach Mainz zu den Meisterschaften antreten können. Aber am Freitagabend stand fest: Es gibt keine Chance, da der Württembergische Leichtathletik Verband WLV im Gegensatz zu anderen Landesverbänden keinen temporären Kader für Leistungsathleten bilden wollte.

»Nehmt den Lauf auf Video auf, es werden auch alternative Oscars vergeben«, hatte dann Sven Rees, der Geschäftsführer der Leichtathletik Baden-Württemberg GmbH, zu Isabelle Baumann gesagt. Was genau das bedeutet – das wird sich vielleicht noch zeigen. Deshalb wurde das gesamte Rennen aufgezeichnet. Zwar wurde die Zeit nur von Hand gestoppt und Lorenz Baum auch von wechselnden Tempomachern unterstützt, weshalb das Rennen damit nicht offiziell gültig ist. Trotzdem zeigte Lorenz Baum über die 25 Stadionrunden, dass er fit ist. Ob er und die anderen LAV-Athleten in diesem Jahr noch bei Meisterschaften zeigen können, wie gut sie in Form sind, das ist bislang aber noch fraglich. (GEA)