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Verbandsliga: In 99 Sekunden dreht der VfL Pfullingen eine irre Partie

SG Ober-Unterhausen schlägt sich achtbar aus der Affäre. Betzinger erwischt es knüppeldick

Tobias Haase wirft zwei Feldtore und verwandelt sechs Strafwürfe. FOTO: BAUR
Tobias Haase wirft zwei Feldtore und verwandelt sechs Strafwürfe. Foto: JoBaur
Tobias Haase wirft zwei Feldtore und verwandelt sechs Strafwürfe.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. Diesen Nikolaustag wird der Handball-Verbandsligist VfL Pfullingen wohl bis in die Ewigkeit hinein nicht vergessen. Nicht allein deshalb, da das 34:33 (13:15) gegen TEAM Esslingen der vierte Sieg in fünf Spielen bedeutete und die Mannschaft daher von Rang acht auf Platz sechs vorrückte, sondern weil das Ergebnis einen unfassbar verrückten Vorlauf hatte.

Der Reihe nach. Trainer Florian Möck sah sich zu einer Auszeit genötigt, als der VfL nach elf Minuten mit 3:8 im Hintertreffen lag. Die Ansprache half und sein Team erzielte vier Tore hintereinander. Das Zwischenhoch verzog sich jedoch wieder und die Gäste zogen auf 18:14 wieder davon. Mehr noch. Denn Esslingen sah sich auch nach 56:35 Minuten mit vier Toren vorn (32:28) und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße.

Als der Gast schließlich 99 Sekunden vor Schluss mit 33:30 in Führung ging, schien die Messe endgültig gelesen. Doch weit gefehlt. Tobias Haase verkürzte, verwandelte kurz darauf seinen sechsten Siebenmeter. Hannes Werner glich aus – und Julian Bortot warf eine Sekunde vor Feierabend noch das viel umjubelte 34:33. Was für eine unglaubliche Aufholjagd mit Happy End.

Die Niederlagenserie der SG Ober-/Unterhausen hält an, doch die Lichtensteiner zogen sich beim Tabellenfünften achtbar aus der Affäre. Erst ein Siebenmeter 16 Sekunden vor Schluss besiegelte beim TSV Denkendorf den K.o. (29:30 /10:17). Die Anfangsviertelstunde haben die Labradore erneut verschlafen und lagen mit 4:10 hinten. Wiedermal spielte man Chancen gut raus, nur belohnten sich die Hausener nicht. Trotz der schlechten Leistung in Hälfte eins ging die SG mit Selbstvertrauen in die zweite Halbzeit – und kämpfte sich Stück für Stück heran. Und in der 53. Minute hatte Ober-/Unterhausen sogar den Anschluss (24:25) geschafft.

Im folgenden offenen Schlagabtausch schlichen sich jedoch mal wieder Unkonzentriertheiten ein und die Gastgeber erhöhten auf 27:24 (54.). Doch die SG ließ nicht locker und glich drei Minuten vor Schluss. 90 Sekunden vor Schluss gelang den Denkendorfern eine erneute Zwei-Tore-Führung doch die SG antwortete schnell und erzielte innerhalb von nur 36 Sekunden zwei Treffer zum 29:29. Die Hausherren legten wieder vor, aber die verbleibenden 16 Sekunden reichten der SG trotz aller Bemühungen nicht mehr, ein Unentschieden herauszuholen.

Die höchste Saisonniederlage

Den TSV Betzingen hat es auswärts knüppeldick erwischt. Der Verbandsliga-Aufsteiger handelte sich im Kellerduell beim Tabellenzehnten SG Herbrechtingen-Bolheim eine deftige 21:34 (12:18)-Packung ein. Es war die fünfte Niederlage im sechsten Auswärtsspiel und mit 13 Toren Differenz gleichzeitig die höchste. Die Mannschaft von Trainer Jens Demel stand von Anfang an auf verlorenem Posten. In der 23. Minute mussten die Betzinger den ersten Sieben-Tore-Rückstand hinnehmen. Davon erholte sich der Klassenneuling nicht mehr.

Mössinger feiern Hendrik Müller

Nach der durchwachsenen Vorstellung in Freudenstadt (31:31) zeigte die Spvgg Mössingen (Staffel 2) die richtige Reaktion und besiegte den als Tabellendritten angereisten SV Fellbach mit 41:35 (19:15). »Wir haben erneut bewiesen, dass wir gegen ein Topteam nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen können. Das war eine geschlossene Teamleistung, auf die die Jungs stolz sein können«, lobte Spvgg-Trainer Michael Tröster seine Mannschaft, die bereits in den Anfangsminuten mit viel Entschlossenheit und Tempo agierte. Die Abwehr arbeitete kompakt und zwang Fellbach immer wieder zu schweren Würfen. Gleichzeitig nutzte die Offensive um den stark aufspielenden Hendrik Müller ihre Chancen konsequent. Mit seinen präzisen Abschlüssen, klugen Entscheidungen und hoher Präsenz im Angriffsspiel wurde er verdient zum MVP der Partie gewählt. (GEA)