NEUHAUSEN. Die Neuhäuser Handballer setzten ihren Höhenflug mit einer beeindruckenden Vorstellung im Oberliga-Gipfel fort. Der TVN hat nach dem 29:26 (13:14)-Triumph gegen den TSV Schmiden nun erstmals drei Punkte Vorsprung auf eine Handvoll Verfolger, angeführt von der HSG Langenau/Elchingen, die zeitgleich überraschend in Bietigheim (28:34) unterlag. Doch: Träumen ist im Ermstal verboten. »Dass Langenau verloren hat, ist mir völlig egal. Hauptsache wir gewinnen am Samstag dort«, sagte TVN-Regisseur Jannick Buck nach dem sechsten Neuhäuser Sieg in Serie.
Die Ausgangslage nach dem 15. Spieltag lässt optimistisch in die Zukunft blicken, aber aus dem Fenster lehnen will sich im Neuhäuser Lager zur Saisonmitte niemand. »Wir haben nach unseren vier Hinrundensiegen in Folge angefangen zu träumen, doch dann hatten wir kurz darauf 8:8 Punkte. Da haben wir zu viel geträumt«, betonte der erfahrene Buck.
Der 29-Jährige bestach einmal mehr durch sein feines Gespür für entscheidende Situationen im Angriff und bediente seine Teamkollegen mustergültig, die im Abschluss allerdings reihenweise an Schmidens Torleuten scheiterten und damit die Spannung in der Partie bis kurz vor Schluss aufrechterhielten. Erstmals nach zehnwöchiger Pause erfreute sich Buck wieder der Unterstützung von Kapitän Patrick Bauer, der wegen seiner lädierten linken Schulter sechs Spiele ausgefallen war.
»Jannick hat das überragend gemacht und die Siegesserie eingeleitet«
»Mir tut’s gut, wenn er da ist. Er fehlte uns allein schon als Persönlichkeit«, sagte Buck. Und Bauer lobte: »Jannick hat das überragend gemacht und die Siegesserie eingeleitet.« Bauer kam erstmals in der 21. Minute und spielte gewohnt in Angriff und Abwehr. Einige Male fasste er sich an die Schulter. »Ich bin noch nicht ganz schmerzfrei und musste auf die Zähne beißen«, sagte der 28-Jährige.
Schmidens Pumas waren der erwartet starke Gegner, agierten ohne Kreisläufer und versuchten, den Tabellenführer mit drei verschiedenen Abwehrformationen zu verunsichern. Aber Trainer Mike Leibssle hatte seine Mannschaft, obwohl ihm zeitlich nur zwei Trainingseinheiten zur Vorbereitung blieben, optimal auf die Varianten eingestellt. »Die Abwehr hat ein Lob verdient«, resümierte Leibssle. Denn Vorsicht war stets geboten, zumal Abwehrchef Oliver Pohl in der 16. Minute bereits die zweite Zeitstrafe kassierte.
Kurz nach der Pause lag Schmiden erstmals zwei Tore vorne (15:13). Doch der TVN konterte mit zehn fantastischen Minuten. Zwang den Gast einige Male zu Fehlern und blieb im Abschluss eiskalt. Der Lohn: In der 41. Minute führten die ambitionierten Ermstäler 21:17. Aber der Gegner bäumte sich auf, traf dreimal hintereinander. Nervenstärke war gefragt.
Rechtsaußen Christoph Klusch warf innerhalb von sechseinhalb Minuten drei Tore – und Torwart Marc-Andre Kilgus entschärfte drei TSV-Angriffe. Die Neuhäuser bogen endgültig auf die Siegerstraße ein. Und schweben seitdem auf Wolke sieben. Zudem durfte das Team den von Leibssle bei Sieg angekündigten trainingsfreien Montag genießen. (GEA)