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TV Großengstingen: Lila-Weiß triumphiert unterm Schloss

Derbe Derby-Packung für die SG OU. Gruber: Der Stachel sitzt tief. Comeback beim TV Großengstingen von van der Dellen nach sieben Jahren.

TVG-Regisseur Leon Rudolph traf für seine Farben sechs Mal. FOTO: BAUR
TVG-Regisseur Leon Rudolph traf für seine Farben sechs Mal. FOTO: BAUR
TVG-Regisseur Leon Rudolph traf für seine Farben sechs Mal. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. Zum Schluss kam’s knüppeldick für die Mannschaft von Michael Gruber. In den letzten acht Spielminuten fing sich der Handball-Bezirksoberligist im Derby gegen den TV Großengstingen noch zehn Tore ein und kassierte am Ende eine derbe 22:34 (11:15)-Packung. »Wir waren in allen Belangen unterlegen. Der TVG war körperlich und geistig präsenter«, haderte Gruber nach der empfindlichen Niederlage vor gut 200 Zuschauern und fügte zerknirscht an: »Der Stachel, der sitzt tief.«

Ausgelassen feierten die Lila-Weißen ihren Triumph unterm Schloss. »Es war klar, irgendwann werden wir den Bann brechen. Aber wir mussten uns ordentlich strecken«, sagte Trainer Markus Kasch. Sein Team kletterte nach dem zweiten Sieg in Folge auf Rang fünf. »Die Mannschaft hat sich wieder an den Plan gehalten. Sie hat im Januar überragend trainiert. Das ist der Lohn«, betonte Kasch.

TVG im Angriff flexibler

Weil Spieler aus beruflichen Gründen pausieren oder angeschlagen sind, hatte der TVG-Trainer überraschend Yannick van der Dellen in den Kader berufen und auch aufs Parkett geschickt (40.). »Es war schon besonders«, strahlte TVG-Vorstand van der Dellen, der nach fast sieben Jahren sein Comeback in der »Ersten« gab. 2018 war der nun 35-Jährige mit den Lila-Weißen in die Landesliga aufgestiegen. Und da will der Verein bald wieder hin.

In der lange Zeit umkämpften Partie mit 16 Zeitstrafen tat sich die SG Ober-/Unterhausen im Angriff viel schwerer als die flexibler agierenden Gäste, die sich ein Chancenplus erarbeiteten und bei denen Torwart Simon Trostel gleich nach der Pause innerhalb von einer Minute zwei Siebenmeter abwehrte. SG-Keeper Jan Kneule parierte in der zweiten Halbzeit neun Würfe und hielt damit den Ausgang bis in die 48. Minute offen (19:22). Dann der Dammbruch mit sieben Gegentoren in Folge. »Da sind wir komplett weggebrochen«, sagte Gruber – und ergänzte: »Aber so ein Rückzugsverhalten geht gar nicht.«

TVN erholt, TSG im Abwärtstrend

Spitzenreiter TV Neuhausen II hat die Rückschläge verkraftet und sich dank eines Sieges (25:23/11:12) im Topspiel beim schärfsten Verfolger HSG Böblingen/Sindelfingen II wieder etwas Luft verschafft. Die Neuhäuser waren in der 34. Minute zunächst mit 12:15 ins Hintertreffen geraten, erzielten dann vier Tore in Folge. Nach dreimaligem Gleichstand wendete sich endgültig das Blatt zugunsten des TVN.

Die nächste bittere Pille musste die immer tiefer in der Tabelle abrutschende TSG Reutlingen schlucken. 42 Gegentore bedeuten negativen Saisonrekord. In der 21. Minute hatte die TSG beim SV Magstadt mit 10:8 geführt, schlitterte dann aber mit 27: 42 (12:16) in ein Debakel. »In der zweiten Halbzeit verlor die Mannschaft vor allem im Angriff komplett den Faden und lief so in die Konter der Magstädter«, klagte Trainer Jörn Meier. (gri)