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TSG Reutlingen: Nach der Seuche geht’s aufwärts

Routinier Danny Groß legt sich in seinem letzten TSG-Jahr noch einmal ins Zeug

Auf TSG-Rechtsaußen Danny Groß war im Spiel gegen Schönaich Verlass. FOTO: BAUR
Auf TSG-Rechtsaußen Danny Groß war im Spiel gegen Schönaich Verlass. FOTO: BAUR
Auf TSG-Rechtsaußen Danny Groß war im Spiel gegen Schönaich Verlass. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. Vor vier Wochen hat es gar nicht gut ausgesehen für die TSG-Handballer, aber der Bezirksoberligist hat sich mit dem zweiten hohen Sieg in Folge eindrucksvoll zurückgemeldet und kann wieder in Richtung Spitzengruppe schielen. »Man hat gesehen, zu was die Mannschaft fähig ist«, sagte Reutlingens Trainer Jörn Meier nach dem souveränen 36:28 (19:12) gegen den TSV Schönaich. Und der neunfache Torschütze Danny Groß fügte an: »Wenn wir so konstant weiterspielen, ist auch noch der zweite Platz hinter dem TV Neuhausen drin.«

Allmählich sind die ins kalte Wasser geworfenen Spieler wie Hannes Auer, Leo Weißmüller oder Bruno Kalbfell soweit im Team integriert, dass sie Akzente setzen können. Das ist auch bitter notwendig geworden, denn die TSG hat mit einem schier unglaublichen Verletzungspech zu kämpfen. Gleich ein halbes Dutzend Stammspieler sind zu ersetzen, die sich entweder schwer verletzten und auch noch Monate ausfallen werden oder aus beruflichen Gründen kürzertreten.

Dünn besetzter Kader

»Da war viel Substanz weggebrochen, vieles war Stückwerk«, betonte Meier. Manchmal war der übrig gebliebene Kader so dünn besetzt, dass Altgediente wie Chris Ramisch oder Tobias Reicherter in der »Ersten« aushalfen. »Das war wie eine Seuche und deswegen haben wir acht Minuspunkte. Ich kenne wenige Mannschaften, die so etwas wegstecken«, erklärte Meier. Dabei hatten die Reutlinger erheblich in die Saisonvorbereitung investiert, »um am Ende den längeren Atem zu haben«.

»In Eningen sind viele Kumpels dabei«

Danny Groß ist in dieser Runde von Verletzungen bisher verschont geblieben und in Spielen wie gegen Schönaich war der Rechtsaußen mit seinen bald 32 Jahren der Älteste im Team. »Der Saisonanfang war wirklich hart. Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen«, erklärte der in Eningen wohnende Routinier und weitgehend sichere Siebenmeterschütze vom Dienst. Von 17 Strafwürfen hat er in sechs Saisonbegegnungen 14 verwandelt.

Groß spielt bereits seit zwölf Jahren für den Verein – es ist seine letzte Saison im Reutlinger Trikot. Schon mit Ablauf der vergangenen Runde hatte der in Hechingen arbeitende Speditionskaufmann aufhören wollen, sich dann aber doch noch einmal vom Verbleib überzeugen lassen. Der heutige Co-Trainer Ramisch hatte den 1,65 Meter großen Linkshänder vom TSV Eningen in den Storlach geholt. In der kommenden Spielzeit wird Groß wieder für seinen Stammklub antreten, für den er seit den Minis spielte.

Ein bisschen entspannter darf es sein

»So lange ich Spaß am Handball habe, werde ich weitermachen. Über ein Aufhören habe ich mir keine Gedanken gemacht«, sagte der 31-Jährige. Aber ein bisschen entspannter darf es schon sein. Denn die Eninger treten zwei Klassen tiefer als die TSG in der Bezirksklasse an. Danny Groß wird dann in der gleichen Mannschaft spielen wie sein Bruder Kevin oder wie Torwart Moritz Fischer, der einst auch im Reutlinger Tor stand.

»In Eningen sind viele Kumpels dabei, die ich schon lange kenne«, hegt Groß eine gewisse Vorfreude. Zunächst jedoch wird er sich weiterhin für die TSG ins Zeug legen. Und möglichweise springt zum Ende seiner Reutlinger Zeit ja tatsächlich noch einmal ein vorderer Platz heraus. »Das wäre doch ein guter Abschluss«, meinte Groß. In der Tat. (GEA)