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HSG-Ermstal-Trainer: »Bin manchmal ein bisschen rau«

HSG-Trainer Schäfer rüttelt seine »Schäfchen« wach. Betzinger erleben mit 19:37 ein Desaster

Überragend: Maximilian Fritz.
Überragend: Maximilian Fritz. Foto: JoBaur
Überragend: Maximilian Fritz.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. Als die Mannschaft innerhalb von sieben Minuten den Fünf-Tore-Vorsprung (20:15) fast vergeigt hatte, nahm Georg Schäfer eine Auszeit und stauchte seine Handballer dermaßen laut zusammen, dass die aufrüttelnden Sätze des Trainers bis unters Dach der Bad Uracher Ermstalhalle zu hören waren. Die Maßnahme zeigte prompt Wirkung, das HSG-Team fand wieder die Spur, eroberte die Fünf-Tore-Führung zurück und besiegte den TSV Heiningen schließlich mit 35:33 (19:15).

Georg Schäfer, der neue Trainer des Handball-Landesligisten HSG Ermstal, war nach dem gelungenen Heimdebüt sichtlich zufrieden und schmunzelte: »Ich bin schon manchmal ein bisschen rau. Man darf aber auch mal deutlich werden.« Das Ergebnis gibt ihm recht. »Denn nach der Auszeit hat sich die Mannschaft gefangen, kam in einen Flow und ich musste nichts mehr sagen.« Als Schäfer in der Kabine seinem Team zum Sieg gratulierte, brach ein Riesenjubel aus.

Der Kapitän sieht Rot

»Die ersten zwei Punkte. Ich hoffe, es geht so weiter«, atmete Robin Brodbeck nach dem zweiten Saisonspiel kräftig durch. Weil die HSG vor drei Wochen beim TSV Betzingen eine 25:36-Pleite erlebt hatte, bedeutet der Sieg gegen Heiningen auch eine Bestätigung der gemeinsamen Trainingsarbeit. Dass seine Mannschaftskollegen »in der kritischen Phase cool geblieben« waren, nahm der HSG-Kapitän erleichtert auf, denn in der 36. Minute hatte er Rot gesehen und das Feld räumen müssen. Damit war auch die schnelle Rückraum-Achse mit Maximilian Fritz und Moritz Bader zerstört, die Heininger verkürzten auf 21:22 (40.). Marco Weinschenk sorgte in heikler Lage mit zwei Toren aus dem linken Rückraum zunächst für Entlastung, ehe Dominic Gotthardt und Moritz Bader die Ermstäler endgültig in ruhigeres Fahrwasser brachten. Was zwingend notwendig war, denn Gästetorwart Johannes Kolmer parierte in der zweiten Halbzeit acht Würfe.

Georg Schäfer will mit seinen »Schäfchen« in der Landesliga eine gute Rolle spielen, sieht die HSG Ermstal auf einem Platz »zwischen drei und sechs«. Dazu sollte allerdings schleunigst noch die Abwehrarbeit verbessert werden. »Wir müssen runterkommen auf 27, 28 Tore«, betonte der in Waiblingen wohnende Realschullehrer. Auch im Hinblick auf die schwere Aufgabe am Samstagabend beim noch ungeschlagenen Tabellenzweiten TSV Bartenbach.

In der Pause neu sammeln

Auf den vorletzten Platz zurückgefallen ist der TSV Betzingen nach einer der höchsten Niederlage des Vereins überhaupt. Mit 19:37 (12:18) ging die Mannschaft von Trainer Jens Demel beim TSV Köngen regelrecht unter. Es hatte zunächst gut begonnen (6:4). Doch nach einer viertel Stunde lagen die Gäste mit drei Toren (8:11) zurück. Der Untergang nahm seinen Lauf. Tabellenführer Köngen wirbelte munter weiter, erstickte alle Betzinger Bemühungen im Keim. Nach der dritten Niederlage in Serie muss sich der TSV neu sammeln. Da kommt die zweiwöchige Pause gerade recht. (GEA)