REUTLINGEN. Die blutjunge Mannschaft des Handball-Verbandsligisten VfL Pfullingen musste einen weiteren Nackenschlag hinnehmen. Der Tabellenvorletzte bekam beim TSV Denkendorf das Fell über die Ohren gezogen und verlor mit 31:41 (13:19). Vor etwa 200 Zuschauern hatte der VfL bereits nach einer Viertelstunde den Anschluss verloren. Der Vorsprung der Hausherren weitete sich aus und in der Schlussphase brachen die Pfullinger total ein.
Die HSG Ermstal kommt ins Rollen. Der Landesligist schaffte den zweiten Sieg in Folge und eroberte mit dem 31:27 (15:16) bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell den dritten Tabellenplatz. Das Ermstal-Trainergespann Gregor Schäfer/Alexander Trost konnte zufrieden sein, insbesondere mit dem Aufbäumen der Mannschaft, nachdem diese zunächst einen Drei-Tore-Rückstand wettgemacht und zehn Minuten vor Spielende schließlich das Kommando übernommen hatte.
Dass die Weichen richtig gestellt wurden, war insbesondere Björn Ellinghaus zu verdanken. Der routinierte HSG-Torwart trieb die SG mit mehreren Paraden zur Verzweiflung. Angeführt von Kapitän Robin Brodbeck, dankten die Vorderleute mit gelungenen 1:1-Aktionen.
»Das war wirklich okay, hat Spaß gemacht«
»Das war wirklich okay, hat Spaß gemacht«, freute sich der 31 Jahre alte Ellinghaus mit einem Augenzwinkern über seine starke Vorstellung. Nicht zu übersehen waren jedoch die Schwierigkeiten in der Deckung. Das Fehlen von Abwehrchef und Kreisläufer Michael Müller, der womöglich die komplette Saison verletzt ausfällt, zwingt die HSG Ermstal zum Improvisieren. Trotz aller Widrigkeiten fand die Defensive allmählich Lösungen, nachdem die Hausherren zunächst innerhalb von 80 Sekunden vier Ballverluste konsequent bestraft hatten.
Bezirksoberligist TSG Reutlingen hat das Gewinnen doch noch nicht verlernt. Nach vier Spielen ohne Sieg setzte sich die TSG mit 31:18 (11:10) überraschend deutlich bei der Spvgg Renningen durch. Zur Pause hatten die Reutlinger mit lediglich einem Tor geführt, nachdem viele freie Würfe vergeben worden waren. »Abwehr und Torhüter steigerten sich in der zweiten Halbzeit deutlich«, resümierte Trainer Jörn Meier. Und vorne klappte es auch besser. Die Folge: Nach dem 15:12 durch Matis Mühlpointner (35.) blieb die TSG über eine Viertelstunde ohne Gegentreffer und eilte auf 22:12 davon.
Nach 58:14 Minuten schien die Messe gelesen. Der TV Großengstingen lag beim TSV Schönaich bereits mit 26:30 im Hintertreffen – und holte nach einem faszinierenden Schlussspurt trotzdem noch einen Punkt. 30 Sekunden vor Spielende lag Lila-Weiß immer noch zurück. Doch mit dem letzten Mut der Verzweiflung stemmte sich das Team von Trainer Markus Kasch gegen die drohenden Niederlage. Oliver Leuze gelang der Anschluss und mit der Schlusssirene traf Alban Balaj mit seinem zehnten Tor zum umjubelten 31:31 (14:14)-Ausgleich. (GEA)