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Großengstingen hat jetzt die Chance zum Aufstieg

Der TV Großengstingen bestreitet nach Derbysieg gegen die TSG Reutlingen die Relegation.

So sehen Sieger aus: Der TV Großengstingen kann sogar noch aufsteigen. FOTO: BAUR
So sehen Sieger aus: Der TV Großengstingen kann sogar noch aufsteigen. Foto: JoBaur
So sehen Sieger aus: Der TV Großengstingen kann sogar noch aufsteigen.
Foto: JoBaur

ENGSTINGEN/REUTLINGEN. Der Tisch war festlich gedeckt, die Lila-Weißen mussten beim Bezirksoberliga-Diner in der Freibühlhalle nur noch zulangen. Doch wollte die TSG Reutlingen dem ewigen Rivalen zum Abschluss der Hauptrunde noch einmal kräftig in die Suppe spucken und dem TVG den Einzug in die Aufstiegsrelegation verderben. Am Ende aber, nach einem intensiv geführten Kampf auf Biegen und Brechen, durften die heimischen Handballer mit einem 38:34 (16:14)-Sieg den Abend in vollen Zügen genießen.

»Wir sind überglücklich«, sagte Kapitän Kevin Hummel nach dem dramatischen Spielverlauf erleichtert. Eine wichtige Vorarbeit für die mögliche Sause hatte eineinhalb Stunden zuvor die Spvgg Renningen mit einem 26:19-Erfolg gegen den TSV Altensteig geleistet. Damit stand fest: Gewinnen die Lila-Weißen das Derby, rücken sie auf Rang fünf vor und ziehen in die Aufstiegsrunde ein. Doch leichter gesagt als getan. Denn die Reutlinger hatten die Absicht, eine für sie enttäuschende Saison mit einem Erfolgserlebnis anständig zu beenden. Wie im Hinspiel beim 35:30-Sieg. Und tatsächlich: Der Tabellenvorletzte, der mit Saisonabschluss einen herben Aderlass hinnehmen muss (siehe Box), mobilisierte noch einmal alle Kräfte. Und doch hatten sie vor rund 200 Zuschauern das Nachsehen.

»Das war brutal hart. Wir mussten alles reinhauen«

»Das war brutal hart. Wir mussten alles reinhauen. Der Handball-Gott war ein Stück weit auf unserer Seite«, strahlte Hummel, dem elf Treffer gelangen. Himmelhochjauchzend der TVG, zu Tode betrübt die TSG. »Das Spiel war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Wenn wir den Ball laufen lassen, ist es gut. Aber dann folgen immer wieder diese Aussetzer«, haderte Co-Trainer Chris Ramisch. Und der zwölffache Torschütze Danny Groß, der nach zwölf Jahren die TSG verlässt, fügte an: »Es wäre schön gewesen, mit einem Sieg zu gehen. In dieser Saison war viel mehr möglich.«

Die Lila-Weißen lagen nach einem Drittel der Spielzeit mit 10:7 vorne, ehe die nächsten fünf Reutlinger Tore allesamt auf das Konto von Thomas Breunig gingen. Und in der 39. Minute glich die TSG durch Christian Grzywna sogar zum 19:19 aus. Kurz darauf musste Kreisläufer Nico Rozic mit einer Verletzung am linken Bein gestützt vom Parkett begleitet werden – und kam nicht wieder. Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging weiter. Auch weil TSG-Torwart Lukas Wendelstein in der zweiten Halbzeit acht Würfe entschärfte. Beim Stand von 24:24 (44.) vergaben die Gäste leichtfertig zweimal die Möglichkeit in Führung zu gehen. »Die Partie hätte komplett kippen können«, betonte Kevin Hummel. Tat sie aber nicht, weil der TVG in der Schlussphase etwas konzentrierter und disziplinierter agierte. Drei Minuten vor Spielende (33:31) schied Danny Groß mit einem Cut über dem linken Auge aus und die Hausherren zogen 69 Sekunden vor dem Abpfiff auf 36:32 davon.

»Wir wussten, dass der Ausgang der Partie nur an ein paar Nuancen hängt«, rekapitulierte TVG-Trainer Markus Kasch. Sein Ziel lautet nun Rückkehr in die Landesliga. Voraussichtlicher Gegner der Lila-Weißen in den Aufstiegsspielen am 25./31. Mai: Südbadens SG Waldkirch/Denzlingen. (GEA)

TSG REUTLINGEN IM UMBRUCH

Trainer-Duo räumt das Feld. Torjäger beendet Karriere

Paukenschlag im Lager des Handball-Bezirksoberligisten TSG Reutlingen: Coach Jörn Meier und Co-Trainer Christian Ramisch räumen nach einer schwierigen Saison, die als Tabellenvorletzter endete, das Feld. Die Kommandos gibt künftig Andreas Fritz, bisher Trainer der »Zweiten« in der Bezirksklasse. Assistieren wird ihm Philipp Broßette, der bereits das Bezirksoberliga-Duo unterstützte. »Ich habe beschlossen, ein Jahr Pause zu machen«, bestätigt der seit zig-Jahren bei der TSG tätige Chris Ramisch. In Thomas Breunig verlieren die Reutlinger zudem ihren Torjäger. »Ich beende meine Karriere«, sagt der 30-Jährige. Breunig will »nach 20 Jahren Handball an den Wochenenden auch mal frei haben«. Der versierte und wurfgewaltige Rückraumspieler war 2019 aus Schwaikheim zur TSG gestoßen. Außerdem, wie bereits berichtet, schließt sich der routinierte Linksaußen Danny Groß dem TSV Eningen (Bezirksklasse) an und Torwart Lukas Wendelstein wechselt zum Landesliga-Aufsteiger TV Neuhausen. Beim TV Großengstingen ist die Position des Co-Trainers geklärt. Samuel Kurz, bis zu den Aufstiegsspielen noch Kreisläufer beim Bezirksoberligisten, folgt auf Dennis Bordt. Der langjährige TVG-Kapitän assistiert, wie gemeldet, Cheftrainer Tobias Wild beim Verbandsligisten SG Ober-/Unterhausen. (gri)