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Betzinger Handballer feiern Aufstieg in die Verbandsliga

Betzinger Team besiegt Meister TSV Bartenbach und feiern Platz zwei. Abschied von Jan Kussmann.

Der Moment, in dem der Aufstieg des TSV Betzingen in die Handball-Verbandsliga endgültig feststeht. FOTO: REISNER
Der Moment, in dem der Aufstieg des TSV Betzingen in die Handball-Verbandsliga endgültig feststeht. FOTO: REISNER
Der Moment, in dem der Aufstieg des TSV Betzingen in die Handball-Verbandsliga endgültig feststeht. FOTO: REISNER

REUTLINGEN. Als die Mannschaft mit ihrem etwa 250-köpfigen Anhang den Klassiker Sweet Caroline anstimmte, erreichte die Stimmung in der Betzinger Sporthalle ihren Höhepunkt. Nur wenige Minuten zuvor hatte der Handball-Landesligist den Meister TSV Bartenbach mit 29:23 (18:8) in die Schranken verwiesen und als Tabellenzweiter den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt gemacht. »Nach den zuletzt zwei verloren gegangenen Spielen waren wir den Fans eine Reaktion schuldig. Wir haben uns 60 Minuten lang zerrissen«, sagte Linksaußen Fabio Goldreich nach dem Husarenstreich.

»Jetzt kann ich mit gutem Gewissen aufhören«

Die Betzinger beendeten die Runde punktgleich (24:12) mit der HSG Ebersbach/Bünzwangen, die vom TSV zweimal knapp (25:27 und 35:36) bezwungen worden war. »Es ist so schön. Jetzt kann ich mit gutem Gewissen aufhören«, strahlte Jan Kussmann. Der oberligaerfahrene Rückraumspieler absolvierte sein letztes Spiel, beendet im Alter von 28 Jahren seine bewegte Handball-Karriere.

»Probleme mit Schulter und Rücken, dazu zwei Bandscheibenvorfälle. Jetzt ist genug«, betonte Kussmann, der mit sechs Toren erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft war und einmal mehr stark im Innenblock mit Kjell Widmer agierte. Auf der Suche nach einem Nachfolger für Jan Kussmann sind die Betzinger bereits fündig geworden. Um wem es sich dabei handelt, wollte Trainer Jens Demel aber noch nicht öffentlich kundtun. Auf jeden Fall handelt es sich um einen erfahrenen Mann.

Der entscheidenden Partie setzte Niclas Lohan die Krone auf. Vielleicht war es sogar das Spiel seines Lebens. 17 Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter sowie das Tor zur 15:6-Führung (24.) gegen eine Meistertruppe sind kaum zu toppen. »Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen«, sagte Lohan gewohnt bescheiden. Der Betzinger Torwart machte schließlich in der 51. Minute unter tosendem Applaus den Platz frei für Youngster Tom Gross.

Die bereits seit einigen Wochen als Titelträger feststehenden Bartenbacher machten keineswegs den Eindruck, als ob sie das Spiel nur mit halber Kraft absolvierten. Denn nach dem Zehn-Tore-Rückstand zur Halbzeit krachte es in deren Kabine. Mit einem Debakel wollten sich die Gäste aus dem Göppinger Stadtbezirk nicht aus der Saison verabschieden und kamen gleich nach der Pause zu drei Toren in Folge, als die Gastgeber zu fahrig agierten. Doch die Betzinger beendeten das Zwischenhoch der Meerbachtäler recht schnell und bogen hochverdient auf die Siegerstraße ein. »Ich bin stolz und erleichtert, dass wir den dritten Matchball genutzt haben«, resümierte Jens Demel nach der nervenaufreibenden Endphase einer Saison mit dem Happy End. Nach drei Wochen Pause die Relegation zu spielen, darauf hatte niemand mehr so richtig Lust gehabt. (GEA)