PFULLINGEN. Derby-Time in der Pfullinger Kurt-App-Halle. Am Ende mussten sich die Hausherren dem TSV Neuhausen/Filder mit 26:29 (12:12) geschlagen geben. Es war von Beginn an ein packendes Handball-Spiel oder wie es Gästetrainer Daniel Brack formulierte »beste Werbung für den Handball«.
In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich keiner der Kontrahenten absetzen konnte. »Für mich haben wir mit 12:12 geführt. Wenn man sieht, wer bei uns gefehlt hat und was für Topspieler bei Neuhausen noch auf der Bank waren«, lobte VfL-Kapitän Lukas List. Der 30-Jährige stand kurz nach dem Seitenwechsel im Mittelpunkt des Geschehens, als er nach seiner dritten Zeitstrafe von den Schiedsrichterinnen vom Platz gestellt wurde. »Ich weiß ehrlich nicht, warum. Ich habe nur gesagt, dass es für mich davor kein Stürmerfoul war.« Dann geriet der Routinier richtig in Rage: »Ich fand die Spielleitung heute schlecht. Keine klare Linie und kein Fingerspitzengefühl.« Sein Trainer Fabian Gerstlauer war ähnlicher Meinung, wollte aber die Schuld für die Niederlage nicht bei den Unparteiischen suchen: »Wir haben selber zu viele Fehler gemacht. Freie Würfe nicht verwandelt und so kannst du dann nicht gewinnen.«
Spiel scheint gelaufen
Nach dem Platzverweis zogen die Gäste auf zwischenzeitlich sieben Tore davon (15:22/45.) und das Spiel schien gelaufen zu sein. Die personell arg gebeutelten Echazstädter (unter anderem fehlten Niklas Roth, Axel Goller, Lasse Schiemann und Jason Ilitsch) legten aber eine überragende Moral an den Tag und kamen in der 53. Minute beim 23:25 wieder auf zwei Tore ran. Und es wäre sogar noch mehr drin gewesen. Johnny Beck vergab völlig freistehend ebenso wie Sascha Brodbeck, der seinen Siebenmeter an die Latte donnerte. Überhaupt: Siebenmeter waren auch ein Thema beim VfL, der diesmal alle vier Strafwürfe vergab.
Ein weiterer Faktor für den Gästesieg war der überragende Torhüter Sören Finn Hamann, der am Ende mit 17 Paraden notiert war. »Das war ein Top-Leistung von Hamann, der einen großen Anteil am Sieg hat«, lobte Brack.
Die Pfullinger haderten am Ende auch mit dem fehlenden Matchglück. »Da fällt dann der Abpraller halt wieder zum Gegner und einige Freie gehen knapp nicht rein. Wir hätten sicher einen Punkt verdient gehabt«, bilanzierte VfL-Coach Gerstlauer. Der ehemalige Neuhäuser Felix Zeiler hatte am Ende ein großes Lob für sein Team übrig: »Das war schon bemerkenswert, wie wir mit diesem Aufgebot nochmal zurückgekommen sind.«
Extralob für Christopher Rix
Ein Punkt wäre verdient gewesen. Bemerkenswert war noch der Auftritt von Christopher Rix, der in der zweiten Halbzeit in der Mitte spielte: »Er hat das schon mal gespielt und heute gezeigt, dass er ein guter Handballspieler ist«, verteilte Gerstlauer ein Extralob. Auch die beiden Pfullinger Torhüter Daniel Schlipphak und Felix Maar (hielt zwei Siebenmeter) zeigten eine gute Leistung. Am Ende wurde die tolle Aufholjagd nicht belohnt. (GEA)

