REUTLINGEN. »In dieser Saison kann jeder jeden schlagen. Die Bezirksliga ist extrem ausgeglichen besetzt«, rechnet Gomaringens Trainer Sevket Gencaban mit einer hochspannenden Runde im Bezirks-Oberhaus. Er selbst hat mit seinem Team am ersten Spieltag für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Bei den vier Aufsteigern gab es Freud' und Leid. Ein Überblick.
Aufsteiger (1): Der TSV Sickenhausen, der via Relegation den Sprung in die Bezirksliga schaffte, sorgte mit einem 2:1-Erfolg über die TSG Tübingen II für einen Paukenschlag. »Das läuferische und kämpferische Engagement meiner Mannschaft war top«, jubelte Sickenhausens neuer Trainer Manuel Geiger. Gegen eine spielerisch starke Tübinger Truppe bog Sickenhausen mit einem Doppelschlag in der 85. und 86. Minute auf die Siegerstraße ein. Andreas Hiller, nach einem längeren Auslandsaufenthalt wieder dabei, und Nicola Rauscher brachten den Turn- und Sportverein mit 2:0 in Führung. »Beide Tore wurden gut herausgespielt«, berichtete Geiger.
Aufsteiger (2): Der SV Walddorf, vergangene Runde Meister in der Reutlinger Kreisliga A, musste sich dem »Vize« der letzten Saison, dem TSV Genkingen, vor heimischer Kulisse mit 0:3 geschlagen geben. »Spielerisch war es ein ordentlicher Auftritt von uns«, urteilte Walddorfs Spielertrainer Sven Pichler. »Die Gegentore haben wir uns selbst eingeschenkt«, legte er den Finger in die Wunde.
Aufsteiger (3): Ebenso wie Walddorf musste auch die TSG Upfingen in neuer Umgebung Lehrgeld bezahlen. Der Münsinger A-Liga-Titelträger zog bei der SG Reutlingen mit 0:3 den Kürzeren. »Die Gegentore fielen im Anschluss an Standardsituationen, da haben wir schlecht verteidigt«, sagte Upfingens neuer Coach Stefan Baisch. »Wir müssen aus diesen Fehlern lernen.« Der Einsatz habe bei seinen Schützlingen gestimmt, »wir vergaben in der ersten Halbzeit durch Fabian Denzel und Julian Schuler gute Chancen«. SG-Keeper Sören Stütz war auf dem Posten. Für die Reutlinger versemmelte Farham Ahman eine gute Gelegenheit. In der zweiten Hälfte trafen Alessandro Amoretti mit einem Lupfer, Raphael Vesenjak nach einem Dribbling und Lars Rück für die SG.
- Aufsteiger (4): Der TV Derendingen erkämpfte sich beim TSV Ofterdingen ein 2:2-Unentschieden. Der Meister der Tübinger Kreisliga A stand dicht vor einer Niederlage, ehe Philipp Braun mit seinem Ausgleichstor in der fünften Nachspielminute für Jubelstürme bei den Derendingern sorgte.
- Überraschung: Bei der Frage nach dem Meisterschaftsfavoriten tauchte bei vielen Insidern der Name TSV Hirschau auf. Der Auftakt ging für die Hirschauer allerdings in die Binsen - gegen den TSV Gomaringen setzte es eine 0:2-Niederlage. »Wir haben absolut verdient gewonnen, bleiben aber auf dem Teppich«, erklärte Gencaban. Vergangene Saison starteten die Gomaringer mit zwei Siegen in die Saison, ehe es neun Niederlagen in Folge gab. »Wir haben leidenschaftlich verteidigt«, so Gencaban. Einen Kritikpunkt fand er dann doch: »Wir hatten eine schlechte Chancenverwertung.« Valerio Vitale brachte Gomaringen nach sechs Minuten in Führung. Das zweite Tor durch Giuseppe Nigro fiel erst in der Nachspielzeit.
- Mitfavoriten: Die SGM Dettingen/Glems und der VfL Pfullingen II werden als Mitfavoriten gehandelt. Dettingen/Glems startete mit einem 2:0-Erfolg beim SV Pfrondorf in die Runde. Pfullingen II musste sich beim SV Zainingen mit einem 1:1-Remis begnügen. Glück für die zweite Garde des VfL: Das Ausgleichstor fiel erst in der fünften Nachspielminute durch Elias Victor. Bitter für den VfL: »Wir waren in der ersten Halbzeit unglaublich dominant, haben aber durch Joshua Haid und Adi Kaufmann sehr gute Chancen ausgelassen«, sagte Trainer Benjamin Hübner. Zudem glänzte Zainingens Keeper Robby Bröckel mit einigen Paraden. Nach dem Gegentor allerdings verloren die Pfullinger kurze Zeit den Faden und hatten bei einem Zaininger Pfostentreffer Glück. (GEA)

