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Aktuell Kommentar

Zeit, dass sich beim VfB was dreht

Es war ein überaus deutliches Zeichen, das die Mitglieder des VfB Stuttgart bei ihrer mit dem klaren Votum gegen den Präsidenten Claus Vogt gesetzt haben. Der personelle Neuanfang birgt jetzt aber zugleich die Chance zur Neu-Ausrichtung, findet Sportredakteur Frank Wild.

Fans Stuttgart, Plakate gegen Praesident Claus Vogt (Stuttgart)Stuttgart, 13.04.2024, Fussball, Bundesliga, VfB Stuttgart - Eint
Fans Stuttgart, Plakate gegen Praesident Claus Vogt (Stuttgart)Stuttgart, 13.04.2024, Fussball, Bundesliga, VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt Foto: JoergHalisch
Fans Stuttgart, Plakate gegen Praesident Claus Vogt (Stuttgart)Stuttgart, 13.04.2024, Fussball, Bundesliga, VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt
Foto: JoergHalisch

STUTTGART. Es ist ein überaus deutliches Zeichen, ein Ausrufezeichen, das die anwesenden Mitglieder des VfB Stuttgart bei ihrer Versammlung in der Porsche-Arena mit dem klaren Votum von 86 Prozent gegen den Präsidenten Claus Vogt gesetzt haben. Im Verlauf seiner viereinhalbjährigen Amtszeit hat der 50-Jährige das anfänglich fast grenzenlose Vertrauen der mittlerweile 110.000 Mitglieder des aufstrebenden Fußball-Bundesligisten leichtfertig verspielt. Sein Aus kam deshalb auch keineswegs überraschend.

Kritiker wie der ehemalige Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger haben sich schon früh zu Wort gemeldet. Etliche Widersprüche sowie unzählige Alleingänge haben seine Präsidentschaft gepflastert. Vogt stand im Laufe der Zeit immer öfter alleine da. Irgendwann war das Fass dann übergelaufen. Nach und nach hat der einstige Liebling der Fans seine Glaubwürdigkeit verloren – und nun also auch sein so innig geliebtes Amt. Nach den Rücktritten von Gerd Mäuser (2013), Bernd Wahler (2016) und Wolfgang Dietrich (2019) wurde Vogt nun als VfB-Präsident abgewählt. Weil Rainer Adrion am Sonntag und Christian Riethmüller bereits im April als Präsidiumsmitglieder zurückgetreten waren, braucht der Verein für Bewegungsspiele nun neue Führungskräfte.

Mit der Wahl des Reutlingers Andreas Grupp als Nachfolger des Tübinger Osiander-Geschäftsführers Christian Riethmüller ist zumindest schon ein neuer Vize-Präsident gefunden. Der personelle Neuanfang birgt jetzt aber zugleich die Chance zur Neu-Ausrichtung. Die ewigen Streitereien zwischen VfB e.V. und VfB AG müssen endlich ein Ende haben. Die beiden Gremien sollen künftig im Sinne des sportlichen Erfolges des aktuellen Vizemeisters gefälligst an einem Strang ziehen, mit- und nicht mehr gegeneinander arbeiten. Es ist höchste Zeit, dass sich was dreht. Und zwar nicht nur der Ball auf dem grünen Rasen.

frank.wild@gea.de