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Young Boys Reutlingen werden (vermutlich) zum Meistermacher

Der Verbandsliga-Aufsteiger präsentiert sich im Topspiel gegen den Tabellenzweiten FC Holzhausen wie ausgewechselt nach den schwachen letzten Spielen. Am Ende hadert Trainer Grimminger sogar mit dem Punktgewinn beim Favoriten.

Reutlingens Tim Jäth (rechts) im Duell mit Verbandsliga-Tormaschine Janik Michel vom FC Holzhausen.
Reutlingens Tim Jäth (rechts) im Duell mit Verbandsliga-Tormaschine Janik Michel vom FC Holzhausen. Foto: Eibner-Pressefoto/Andreas Ulmer
Reutlingens Tim Jäth (rechts) im Duell mit Verbandsliga-Tormaschine Janik Michel vom FC Holzhausen.
Foto: Eibner-Pressefoto/Andreas Ulmer

HOLZHAUSEN. Volker Grimminger hat recht behalten. Nach der zweiten Niederlage in Serie am vergangenen Wochenende meinte der Trainer der Young Boys Reutlingen, dass der Verbandsliga-Aufsteiger im Topspiel gegen den Tabellenzweiten FC Holzhausen mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit wieder ein anderes Gesicht zeigen wird. Nach dem 2:2-Remis am Samstagmittag und einem Last-Minute-Gegentor in der Nachspielzeit lässt sich festhalten: Seine Jungs haben ihn nicht enttäuscht. »Ich bin megastolz. Das hat mir sehr gefallen, obwohl das davor ehrlicherweise ein bisschen ungewiss war«, meinte der Coach.

Einerseits, weil Grimminger von der mittlerweile fest etablierten Dreierkette abwich und sich für das Spitzenspiel für eine Viererkette entschied. »Das hat richtig gut gegriffen, auch weil Holzhausen darauf einfach nicht vorbereitet war. Sie waren am Anfang verunsichert. Das 0:1 nach 15 Minuten ist dann zwar auch dem Nichts gefallen, danach waren wir aber die klar bessere Mannschaft. Holzhausen hatte aus dem Spiel nahezu gar keine Torchance«, berichtete der 45-Jährige weiter. Andererseits war nicht unbedingt von einem Punktgewinn gegen den Favoriten auszugehen, weil bei den Reutlingern mit Luca Lennerth, Kevin Haußmann, Nick Olteanu und dem gesperrten Winterzugang Adil Iggoute gleich vier Stammkräfte fehlten.

Spieler aus der zweiten Reihe überzeugen

Doch die Spieler, die ansonsten eher von der Bank kommen, fügten sich nahtlos ein. »Leon Maric war überragend. Für mich fast der beste Mann auf dem Platz. Valdrin Demolli hat auch eine gute Leistung gezeigt und dann sogar das 2:1 gemacht. Das ist dann wieder sehr gut, weil jetzt auch wieder Druck auf die anderen Spielern herrscht. Und genau das möchte ich haben«, lobte Grimminger, der vom nächsten Entwicklungsschritt seiner Mannschaft sprach. »Weil ich immer bemängelt habe, dass Spieler die nicht regelmäßig von Anfang an spielen, nicht immer direkt online sind. Am Samstag hat jedoch jeder Spieler verstanden, was wir wollen. Und dann können wir jedes Team in dieser Liga schlagen.«

Bitter: Praktisch mit dem Abpfiff von Schiedsrichter Fabian Baiz erzielten die Hausherren durch Fabio Pfeifhofer den 2:2-Endstand. »Es wurden vier Minuten Nachspielzeit angezeigt, das Tor ist nach genau 96:30 Minuten gefallen. Allgemein kommentiere ich die Leistung des Referees lieber nicht ausführlich«, war der 45-Jährige nicht ganz konform mit der Spielleitung des Unparteiischen, der insgesamt zwölf Gelbe Karten (darunter neun Verwarnungen) für die Young Boys verteilte.

Grimminger war hin und hergerissen: »Vor dem Spiel hätte ich das Unentschieden direkt unterschrieben. Nach dem Spiel waren es zwei verlorene Punkte«, meinte er. So oder so: Die Young Boys werden durch den Auswärtspunktgewinn vermutlich zum Meistermacher. Denn Spitzenreiter Türkspor Neckarsulm hat nun, vier Spieltage vor Schluss, fünf Zähler Vorsprung auf den schärfsten Verfolger. Da dürfen gerne mal ein paar Geschenke oder auch Prämien in Richtung Reutlingen verschickt werden. (GEA)