PFULLINGEN. Philipp Kendel ist nicht zu bremsen. »Ich will einfach spielen«, betont der 19-Jährige vom Fußball-Verbandsligisten VfL Pfullingen im Gespräch mit dem GEA. Der aus Eningen kommende Offensivspieler treibt es dabei aktuell auf die Spitze. Zwischen dem 22. März und 6. April war das Pfullinger Eigengewächs praktisch im Dauereinsatz. In 16 Tagen absolvierte Kendel sage und schreibe sieben Partien.
Das sind beeindruckende Zahlen, bei denen selbst die hochbezahlten Bundesliga-Profis nicht mithalten können. Zum Vergleich: Der deutsche Nationalspieler Angelo Stiller vom VfB Stuttgart würde im selben Zeitraum - wenn man seine Gelbsperre am vergangenen Samstag in Bochum ausklammert - bei einer Dreifachbelastung (DFB-Team, Bundesliga und DFB-Pokal) auf nur vier Einsätze kommen. Wie kann das sein?
Kendel, der vergangenen Sommer aus dem Jugendbereich zu den Aktiven aufrückte, gehört fest zum Verbandsliga-Kader der Echazstädter. Für die erste Mannschaft, die ihre Begegnungen meistens samstags bestreitet, kommt der 19-Jährige aktuell meistens als Einwechselspieler von der Bank zum Einsatz. Das reicht dem flinken Kicker offenbar nicht aus. Er will auf dem Platz stehen und spielen. Deshalb läuft er zusätzlich noch am Sonntagmittag für die U 23 des VfL in der Bezirksliga auf. Oder wie in der Vorwoche im Bezirkspokal-Viertelfinale, als Kendel die »Zwoide« mit dem Treffer zum 2:0 auf die Siegerstraße brachte.
»Er würde gerne sieben Tage die Woche auf dem Sportplatz stehen und kicken«
»Er würde gerne sieben Tage die Woche auf dem Sportplatz stehen und kicken«, sagt U 23-Coach Benjamin Hübner und lacht. »Der Junge ist absolut heiß aufs Kicken. Er ist immer im Einsatz. Das zeichnet ihn auch aus.« Der 35-Jährige zeigt sich vor allem von der Einstellung des Youngsters sehr beeindruckt. Kendel sei sich für nichts zu schade. »Im Laufe der Hinrunde hat er sich mal bei mir gemeldet und gesagt: Ich würde gerne bei euch spielen. Wenn der Kader aber schon voll sein sollte, dann kicke ich auch in der dritten Mannschaft. Hauptsache, ich spiele«, erzählt Hübner.
Doch wird ihm das auf Dauer nicht zu viel? »Nein, gerade jetzt will ich alles mitnehmen was geht«, antwortet der längjährige VfL-Jugendspieler. »Ich brauche Spielpraxis im Herrenbereich. Das ist ein anderer Fußball. Die Spieler sind deutlich schlauer. Sie wissen ganz genau, was sie auf dem Platz machen. Und dafür ist es ganz, ganz arg wichtig, dass man Spielpraxis sammelt«, findet Kendel, der im Sommer auch noch für den TV Eningen in der Verbandsrunde auf dem Tennisplatz steht.
»Wenn es mir zu viel wird, würde ich es schon sagen «
Sorgen machen muss man sich um ihn allerdings nicht. »Wenn es mir zu viel wird, würde ich es schon sagen«, betont der 19-Jährige mit Blick auf sein XXL-Pensum. Auch dieses Wochenende ist beim Youngster wieder vollgepackt. Am Samstagmittag (14 Uhr) gastiert er mit der Ersten in Dorfmerkingen. Keine 24 Stunden später steht das Auswärtsspiel mit der Pfullinger U 23 beim TSV Gomaringen im Terminkalender. (GEA)