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Vorzeitiges Saisonende: Das sind die Gewinner und Verlierer aus der Region

Die Saison im Amateur-Fußball ist vorzeitig beendet worden. Ein paar Vereine aus der Region haben von dieser Entscheidung profitiert, andere fühlen sich benachteiligt. Eine Übersicht.

Qlirim Zekaj (rechts) steigt mit Bezirksliga-Meister Young Boys Reutlingen in die Landesliga auf, während Mario Nikolovski mit dem Zweitplatzierten SV Croatia Reutlingen in der Bezirksliga bleiben muss. Foto: Joachim Baur
Qlirim Zekaj (rechts) steigt mit Bezirksliga-Meister Young Boys Reutlingen in die Landesliga auf, während Mario Nikolovski mit dem Zweitplatzierten SV Croatia Reutlingen in der Bezirksliga bleiben muss.
Foto: Joachim Baur

REUTLINGEN. Am 20. Juni haben die Amateur-Fußballverbände in Baden-Württemberg beschlossen, die Saison nicht zu Ende zu spielen. Absteiger wird es den Beschlüssen zufolge in dieser Saison nicht geben. Direkte Aufsteiger werden aus einem Quotienten aus den bislang erzielten Punkten und den Spielen vor der Saisonunterbrechung ermittelt. Neben den Meistern wird es keine Aufsteiger geben, eine Relegation wird nicht gespielt. Diese Entscheidung sorgte bei vielen Vereinen in der Region für Erleichterung, bei manchen aber auch für Unmut. Eine Übersicht über die Gewinner und Verlierer des vorzeitigen Saisonabbruchs.

Die Gewinner

Alle Teams, die zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung am 12. März auf Tabellenplatz eins standen, dürfen sich über die Meisterschaft freuen und haben damit Aufstiegsrecht. Aus der Region sind das die Young Boys Reutlingen (Bezirksliga), der FV Bad Urach (Kreisliga A1), der TSV Riederich (Kreisliga A2), der TSV Dettingen/Rottenburg (Kreisliga A3), der SV Zainingen II (Kreisliga B1), die SGM Honau/Holzelfingen (Kreisliga B2), der TSV Sondelfingen II (Kreisliga B3), der SV Gniebel (Kreisliga B4), der FC Reutlingen (Kreisliga B5), die SGM Talheim/Öschingen (Kreisliga B6), der SV Neustetten II (Kreisliga B7) und der TSV Lustnau II (Kreisliga B8).

Da es in dieser Saison keine Absteiger gibt, profitieren auch die Mannschaften aus dem Tabellenkeller, die sonst in der neuen Saison eine Spielklasse tiefer hätten antreten müssen. Die Erleichterung dürfte etwa beim Oberligisten SSV Reutlingen groß gewesen sein. Die Mannschaft von Trainer Maik Schütt schwebte auf Platz 14 in akuter Abstiegsnot. Die Formkurve zeigte vor der Unterbrechung bei den Niederlagen gegen den SV Oberachern (1:2) und den 1. FC Rielasingen-Arlen (0:3) klar nach unten. Zudem verlor der SSV mit Ruben Reisig den Stabilisator im defensiven Mittelfeld an Liga-Rrivale Stuttgarter Kickers.

In der Verbandsliga hätte es den auf Platz zwölf rangierenden VfL Pfullingen noch erwischen können, auch wenn das Team nach zehn Niederlagen in den ersten 19 Spielen mit dem Sieg gegen den Tabellenzweiten FSV Hollenbach (6:3) direkt vor der Corona-Pause die Trendwende einzuleiten schien. In der Landesliga standen der SSC Tübingen (Platz 17) und der FC Rottenburg (15) auf direkten Abstiegsplätzen.

In der Bezirksliga rangierten etwa der TSV Ofterdingen (Platz 16), die TSG Upfingen (15) und der VfL Pfullingen II (14) unter dem Strich. Eine Klasse tiefer gab es abgeschlagene Teams im Tabellenkeller wie in der Kreisliga A Münsingen den WSV Mehrstetten (Platz 16/5 Punkte) und den FC Engstingen II (15/8) sowie in der Kreisliga A2 den TSV Oferdingen (15/7) und den TSV Eningen II (14/8).

Die Verlierer

Enttäuscht über das vorzeitige Saisonende sind alle Clubs, die auf dem zweiten Platz standen. Auf diesem wären sie normalerweise zu Relegationsspielen um den Aufstieg berechtigt gewesen. Doch diese fallen in dieser Saison aus. Die Zweitplatzierten fühlten sich um ihre Aufstiegsmöglichkeit betrogen und legten Beschwerde beim Württembergischen Fußball-Verband (WFV) ein, doch der Antrag wurde abgelehnt. Bitter ist das etwa für den Bezirksligisten SV Croatia Reutlingen, der nur 0,11 Quotienten-Punkte hinter Tabellenführer Young Boys Reutlingen lag. Pikant dabei: Beide hätten am 26. April noch gegeneinander gespielt. In den A-Liga hatten die Zweitplatzierten TSV Genkingen (A1), der SV Degerschlacht (A2) und die TSG Tübingen (A3) Pech.

Noch knapper ging es in manchen B-Ligen zu. In der Staffel 2 hatte der FC Dottingen-Rietheim den gleichen Quotienten (2,62) wie Spitzenreiter SGM Honau/Holzelfingen, aber eine um 15 Tore schlechte Tordifferenz. Noch knapper ging es in Staffel 1 zu, wo die SGM Oberstetten/Ödenwaldstetten mit dem gleichen Quotienten (2,46) wie der SV Zainingen II nur um ein Tor schlechter war. Doch die Zaininger verzichteten auf den Aufstieg, weil schon ihre erste Garde in der Münsinger A-Liga spielt. So folgte wenigstens bei Oberstetten/Ödenwaldstetten auf die erste Enttäuschung doch noch die Freude über den Aufstieg. (GEA)